Sonnek

Blitz

Im frühen 17. Jahrhundert ließen sich die ersten Siedler von England kommend in Amerika nieder. Sie gründeten Kolonien nahe der Küste und begannen, das weite Land einzunehmen und zu entwickeln, das wir heute die Vereinigten Staaten von Nordamerika nennen. Man weiß, dass diese ersten Kolonisten mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Weniger bekannt ist hingegen die Tatsache, dass das Kernproblem, das fast den Untergang der Ansiedlungen nach sich gezogen hätte, nicht feindlichem oder unwirtlichem Umfeld zuzuschreiben war, sondern falscher gesellschaftlicher Ordnung und Organisation.

Die Rede ist hier von zwei Kolonien, einerseits von Jamestown, das 1607 als erste dauerhafte englische Siedlung gegründet wurde und im heutigen Bundesstaat Virginia liegt, und andererseits von Plymouth, 1620 gegründet, im heutigen Bundesstaat Massachusetts gelegen. Man weiß heute nicht, ob und wie weit die beiden Siedlungen damals Kontakt hatten, jedenfalls durchliefen beide unabhängig und zeitversetzt sehr ähnliche Entwicklungen und Erfahrungen. Beide hatten sich entschlossen, ein Kollektivsystem einzuführen, das im Wesentlichen auf gemeinschaftlichen Besitz hinauslief.

Von Hungersnot zu Überfluss

Im ersten Winter kam es zu einer massiven Hungersnot, die zwei Drittel der Menschen in Jamestown das Leben kostete und der Hälfte der Menschen in Plymouth. Im darauffolgenden Winter starb nochmals je die Hälfte an Hunger. – Beide Kolonien entledigten sich daraufhin des Gemeinwirtschaftssystems und jeder bekam sein eigenes Grundstück zugeteilt. Danach gab es nie wieder eine Hungersnot. Im Gegenteil brachten die Ernten Überfluss, den die Kolonisten im Handel mit dem Mutterland und den Indianern gebrauchten.

Eigentum bringt Verantwortung

William Bradford – Mitbegründer und späterer Gouverneur der Kolonie – führte das darauf zurück, dass die Faulen im gleichen Maß am Ertrag teilhatten wie die fleißigen und hart arbeitenden Menschen. Das hatte zur Folge, dass auch die Fleißigen aufhören, hart zu arbeiten, mit dem bekannten Resultat. Nach der Landaufteilung und damit der Übernahme von persönlicher Verantwortung für das eigene Wohlergehen hörte der Hunger auf. Nicht nur das, die Kolonien florierten und hatten Nutzen von dem, was wir heute als freien Markt bezeichnen.

Fleiß und Sorgfalt

Bradfords ursprüngliche Absicht war, dem biblischen Beispiel der Gemeinde in Jerusalem folgend alles gemeinsam zu besitzen, so wie die ersten Christen. Aber nach den gemachten Erfahrungen nannte er dieses System übel und verwerflich. Die gemachten Erlebnisse bestätigten die Aussagen im 2. Brief an die Thessalonicher, wonach jeder, der essen wolle, dafür auch arbeiten müsse. Der Wohlstand der Kolonien gründete sich auf Sorgfalt, Arbeit und Gottvertrauen.

Totalitäre Fratze und tödliche Spuren

Jahrhunderte später im Zwanzigsten Jahrhundert hat Kollektivismus in Form von Marxismus und Kommunismus seine totalitäre Fratze in vielen Ländern der Erde gezeigt und tut es in einigen wenigen immer noch. Er hat tödliche Spuren hinterlassen, man schätzt die Zahl der Hunger oder Gewalt Umgekommenen oder Getöteten auf einhundert Millionen. Vergessen wir Menschen so schnell? Kann sich denn niemand mehr an die Stacheldrahtverhaue des kommunistischen Eisernen Vorhangs an den Grenzen unseres Landes erinnern?

Gefahr eines Klima-Kollektivismus?

Es scheint fast so. Denn trotz alledem scheint diese verabscheuungswürdige Ideologie des Kommunismus hier und da wieder in Mode zu kommen. Dies nicht nur in Form von Parteien, die sich offen als kommunistische deklarieren, sondern polemisch gesagt auch durch manche Klimaaktivisten: Die sehen die Notwendigkeit eines neuen – in Wahrheit des alten und verwerflichen – kollektivistischen Wirtschaftssystem als Rettung vor einer imaginären „Klimakatastrophe“. Haben uns nicht schon die Ereignisse des Zwanzigsten Jahrhunderts, ja sogar schon die Erfahrungen der Pioniere gezeigt, dass derlei nicht funktioniert?

Quelle: Rick Joyner, A Tale of Two Colonies, Heritage Brief 14, 2020

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