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Energie

Das ist keine polemische Behauptung, sondern Ergebnis einer aktuellen wissenschaftlichen Studie: Der US-amerikanische Sozialwissenschaftler Andy A. West hat untersucht, warum viele Menschen eine bevorstehende klimaverursachte Katastrophe als gegeben annehmen, während andere dies entschieden bestreiten. Die Untersuchung auf Grundlage einer Unmenge von Daten aus der ganzen Welt hat eindeutig ergeben, dass sich hier ein „kulturelles Wesen“ entwickelt hat, das einerseits alle Merkmale einer (weltlichen) Religion aufweist und das andererseits bereits eine ernste Gefahr für die Demokratie darstellt.

Die Arbeit von Andy A. West wurde in Form eines Buches mit einem Umfang von über vierhundert Seiten veröffentlicht (eine Übersetzung ins Deutsche liegt leider noch nicht vor). Es trägt den Titel „The Grip of Culture – The Social Psychology of Climate Change Catastrophism“ (Sehr frei übersetzt etwa: „Der Würgegriff eines Kults – Die Sozialpsychologie des Klimawandel-Katastrophismus“). Der Autor ist von der Richtigkeit und Wichtigkeit seiner Erkenntnisse überzeugt, die Verbreitung des Buches ist ihm daher ein großes Anliegen. Er hat es deshalb im .pdf-Format für jedermann zum Herunterladen zur Verfügung gestellt (Zugriff siehe hier).

Achtung: Die „Mainstream“-Wissenschaft sieht keine Klimakatastrophe kommen …

Eines ist wichtig zu betonen: Der Autor beschäftigt sich nicht mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entstehung des Klimawandels. Es verlässt sich diesbezüglich vielmehr auf die Ergebnisse im aktuellen Bericht AR6 des „Weltklimarats“ IPCC und auf die Aussagen von Wissenschaftlern dazu, wonach man in diesem Bericht weder etwas von Lebensbedrohung oder Klimakatastrophe finden könne und der Begriff „Klimakrise“ nur einmal verwendet wird und das auch nicht im Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern nur als Fingerzeig auf die Medien, die diesen Ausdruck benutzten, um deren aktivistische Botschaft zu verstärken (S. 60).

… dem steht die Erzählung des Klimawandel-Katastrophismus entgegen

Wie jede Religion beginnt auch der Klimawandel-Katastrophismus mit einer Erzählung, die ich persönlich so wahrnehme: Der Klimawandel ist ausschließlich menschgemacht und wird in einer Katastrophe enden, CO2-Emissionen der Menschheit sind die alleinige Ursache. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist deshalb der Inbegriff von Sünde, die Erlösung kommt sowohl durch persönlichen Verzicht auf Fleischkonsum und Flugreisen als auch durch erneuerbare Energie aus Wind und Sonne. Die Wirtschaft darf nicht mehr wachsen, sie muss ab sofort schrumpfen. Wer nicht mitzieht, ist unaufrichtig und Leugner, Katastrophen–Ungläubige müssen dämonisiert werden.

Zusammenhang zwischen Klimakatastrophen-Glauben und Religiosität

Andy A. West sieht auf Grundlage seiner Daten einen Zusammenhang zwischen der traditionellen Religiosität eines Landes und seiner Haltung zur Klimareligion: Je religiöser, desto größer der Glaube an persönliches Leid durch eine Klimakatastrophe. Dabei stößt man auf eine bemerkenswerte Diskrepanz: Menschen in wenig religiösen Ländern wie Schweden oder Deutschland glauben nicht, dass sie persönlich vom Klimawandel betroffen sein werden; Aber sie sind dafür, möglichst viel gegen den Klimawandel zu unternehmen. In sehr religiösen Ländern wie beispielsweise Thailand glaubt man, dass man vom Klimawandel persönlich betroffen sein wird, aber man geht davon aus, dagegen nichts unternehmen zu können. Österreich liegt irgendwo in der Mitte zwischen diesen Extremen.

Rationale Gewissheiten spielen keine Rolle

Andy A. West geht davon aus, dass die Haltung zum Klimawandel von Katastrophismus dominiert wird, weder Unterstützung noch Ablehnung desselben seien rational begründbar, die Anteile der Unterstützer oder Ablehnenden seien ständig in Bewegung. Der Klimawandel-Katastrophismus steht in engem Austausch mit traditionellen Religionen, Zitate von Religionsführern aus Katholizismus, Protestantismus, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Bahai u. a. zeigen starke Unterstützung dieses neuen kulturellen Klimakatastrophen-Phänomens. Das gesamte Klimawandel-Thema sei vorwiegend von unterbewussten Mechanismen getrieben und nicht von wissenschaftlichen oder objektiven politischen Überlegungen.

Die neue Kultur durchdringt Gesellschaft und Politik

Auch Autoritäten und Eliten dienten der kulturellen Agenda des Klima-Katastrophismus, selbst wenn sie sich darauf berufen, den Forderungen „Der Wissenschaft“ zu folgen. Aber auch diese Kreise seien nicht immun gegen kulturelle Beschlagnahme, der Einfluss der Realität sei überall zu schwach, ansonsten würde das öffentliche Wissen um die Nachteile der Klimapolitik einschließlich seiner unkritischen Stellung zu Erneuerbaren wahrscheinlich jede Unterstützung derselben auslöschen. Zudem würde der Klimawandel-Katastrophismus Kinder und Jugendliche für seine Zwecke gebrauchen und missbrauchen. Die neue Kultur würde alles beherrschen wollen, das Klima selbst und die (echte) Klima-Wissenschaft würden keine Rolle mehr spielen.

Die neue Kultur schafft sich neue Symbole

Jede Kultur schafft sich ihre baulichen Symbole. Was für die Gotik die prächtigen Dome waren, sind für die Religion des Klima-Katastrophismus die Windräder und die großflächigen Felder voller Solarmodule. Interessanterweise liegen in Europa die größten Solaranlagen in den Ländern mit der geringsten Anzahl von Sonnenstunden. Die notwendige finanzielle Bürde an Förderungen nimmt man in Kauf, der tatsächliche Effekt auf Emissionen bleibt äußerst gering. Man verdammt den westlichen Lebensstil und Energieverbrauch, drängt auf weitere Reduktionen, übersieht aber geflissentlich die steigenden Emissionen aus China.

Fehlaussagen und Folgen falscher politischer Maßnahmen

Der Klimawandel-Katastrophismus raubt der Wissenschaft ihre Autorität. Angefangen von der Spitze der UNO über Präsidenten und Premierminister, über die Häupter der großen Religionen, bis zu Managern, Universitäten und Ökonomen und einer großen Mehrheit von Führungspersönlichkeiten und einflussreichen Personen rund um die Welt kommen häufig Aussagen, die sichere Klimakatastrophe sei eine unbestreitbare Vorhersage der Wissenschaft, was eindeutig falsch ist, wenn man sich – wie bereits erwähnt – den Bericht des Weltklimarats ansieht. Sich dem Klima-Katastrophismus beugende politische Fehlentscheidungen hatten bereits katastrophale Folgen, etwa in Sri Lanka.

Auswirkungen der neuen Moral auf Gesetz und demokratische Gesellschaft

Wenn die neue Religion auf einem moralischen Kollisionskurs mit dem vorhandenen Gesetzsystem liegt, besteht die Gefahr, dass das herrschende System entweder direkt attackiert oder subversiv unterwandert wird, meint Andy A. West. So etwa könnte der Ruf ertönen, alles der neuen Kultur Entgegenstehende auszumerzen oder das alte System überhaupt abzuschaffen. Anhänger könnten – siehe Klimakleber oder Bildverschmutzer – bestehende Gesetze missachten und dafür eine moralische Auszeichnung bekommen. Oder es könnte der Ruf ertönen, alle jene, die sich der neuen Kultur widersetzen, zu bestrafen …

Abschließender persönlicher Kommentar

Die Studie von Andy A. West ist insofern augenöffnend, als klar wird, warum man in Gesprächen mit vielen Mitmenschen nicht mehr mit Argumenten und Vernunft gegen das wissenschaftlich unbegründete, aber allgegenwärtige Klimakrisen- und Katastrophen-Gerede ankommt. Bedauerlich ist auch, dass neben vielen Politikern eine ganze Reihe von Wissenschaftlern auf diesen Zug aufgesprungen ist. Aber ich bleibe dabei: Einen endgültigen wissenschaftlichen Konsens in Sachen Klimawandel kann es nie geben, denn dann hätten wir es nicht mit Wissenschaft zu tun. Der Klimawandel-Katastrophen-Konsens ist sozialer – oder sagen wir es anders – religiöser Art.

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