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Energie

Der aktuelle Bericht „Climate Change 2021 – The Physical Science Basis“ des „Weltklimarats“ IPCC hat 3.949 Seiten. Man kann ihn als .pdf-Dokument vom Webauftritt dieser UN-Organisation herunterladen. Die Begriffe Klimakrise („climate crisis“) oder Klimanotstand („climate emergency“) kommen darin jeweils einmal vor, wie man unschwer und rasch anhand eigener Textsuche feststellen kann, und zwar auf Seite I-35 im Kapitel 1.2.3.4, das sich mit der Rolle der Medien befasst: Diese hätten sich derlei Ausdrücke angeeignet, weil sie mehr Dramatik verströmten als der eher neutrale Begriff Klimawandel.

Was – und hier ist man erstaunlich offen – dem IPCC in eigener Sache natürlich nicht unrecht sei. – Selbst wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole: Man sollte wissen und stets im Blick behalten, dass das IPCC eine politische Organisation ist, die sich der Arbeit vieler Wissenschaftler bedient. Der Zweck dieser Institution besteht meines Wissens darin, die Auswirkungen des Klimawandels zu erkunden und entsprechende Gegenmaßnahmen sowie Abhilfen vorzuschlagen. Der Klimawandel ist seiner Ansicht nach menschgemacht, was unumstößlich und wissenschaftlich gesichert sei. Die für die Politik verfassten Teile des Berichts erscheinen daher von der aktivistischen Dringlichkeit geprägt, dagegen mehr und schneller zu handeln.

Bestens eingeführter Krisen-Wortschatz …

Nun sind eifrige Propagandisten einer Klimakrise, eines Klimanotstandes oder gar einer Klimakatastrophe nicht nur in der medialen Dauerberieselung unterwegs, sondern genauso in der Tagespolitik. Logischerweise tut sich hier die grüne Seite besonders hervor. Aber nicht nur das: Auch in wissenschaftlichen Kreisen ist besagter Wortschatz bestens eingeführt, zumindest in solchen, die in Medien dauerhaft präsent sind. Von einschlägigen Aktivisten des Klimakatastrophismus braucht man hier erst gar nicht weiter zu reden, dieser Klientel sind besagte Wörter wohl zu milde und man ist vielleicht schon auf der Suche nach noch deftigeren Ausdrücken.

… in Politik, Aktivismus und leider auch in der Wissenschaft

Verwunderlich finde ich eher, dass sich nach meiner persönlichen Beobachtung die klimabezogene Krisen- und Katastrophenerzählung bereits ziemlich fest im Bewusstsein ganz gewöhnlicher Zeitgenossen festgesetzt hat. Es ist klar, dass die erwähnte Dauerberieselung dafür die Hauptursache darstellt. Kritisches Denken ist auch nicht sehr verbreitet, sodass wenig nachgefragt wird. Wer hat schon Zeit und Interesse dafür? Dazu kommt noch, dass so etwas wie die verkündete menschgemachte Klimakatastrophe schon lange eine Angelegenheit des persönlichen Glaubens geworden ist und sachliches Denken und Argumentieren in diese Sphäre keinen Zutritt mehr hat (Übrigens habe ich in diesem Zusammenhang zum ersten Mal den Begriff „Klimatismus“ aufgeschnappt).

Nüchternheit oder kein Grund zur Aufregung?

Umso bemerkenswerter ist daher die Tatsache, dass in den zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen des mächtigen IPCC-Konvoluts zwar der Klimawandel im Mittelpunkt steht, die erwähnten Begriffe „Klimakrise“ oder „Klimanotstand“ aber wie erwähnt nicht auftreten. Begründet könnte diese Tatsache sein entweder in der gebotenen Zurückhaltung und üblichen Nüchternheit der – überwiegend wohl naturwissenschaftlich ausgerichteten – Forscher, die den Pfad der Sachbezogenheit nicht verlassen wollen. Oder aber in der Annahme, dass seitens der Wissenschaftler kein Anlass für besondere Aufregung in Sachen Klima besteht.

Selbst denken, nüchtern sein, verbal abrüsten!

Häufig wird zurzeit der Ausspruch zitiert, dass man dem nicht mehr vertraut, der zu oft grundlos „Wolf!“ ruft. Dass der Klimawandel real ist, wird kaum jemand bestreiten. Dass wir deswegen in einer Krise leben, kann man einigen wenigen ein Leben lang einreden, allen Menschen vielleicht eine Zeitlang, aber nicht allen auf Dauer. Bleiben wir nüchtern, zurückhaltend, plappern wir weniger irgendwelchen Meinungsmachern nach. Leisten wir uns den Luxus, selbst zu beobachten, sich zu informieren, kritisch zu bleiben und nachzudenken. Vor allem aber: Lassen wir uns nicht auf unbegründeten Alarmismus ein und rüsten wir verbal ab!

P.S.: Wenn man sich angewöhnt, Die Aussagen aller Zeitgenossen, aber insbesondere Politiker, Aktivisten und Wissenschaftler nicht mehr ernst zu nehmen, die Worte wie „Klimakrise“, „Klimanotstand“, „Klimakatastrophe“ verwenden, dann kann das sehr entspannend sein …

P.P.S.: Man hört aber umso lieber und mit Interesse jenen zu, die über Klimawandel reden, es aber nicht nötig haben, besagte Ausdrücke oder sonstige Formen des Alarmismus zu verwenden.

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