Sonnek

Lernen

„Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman – Die Abenteuer eines neugierigen Physikers“ war eine der vergnüglichsten Autobiographien, die mir untergekommen sind. Richard Feynman (1918 – 1988) war ein US-amerikanischer Physiker, der im Jahre 1965 den Nobelpreis erhielt für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenelektrodynamik. Während des Krieges war er am Manhattan-Projekt beteiligt, dem Bau der ersten Atombombe. Nach dem Krieg schlug er eine äußerst erfolgreiche Karriere als Universitätsprofessor ein, der die Fähigkeit besaß, seinen Studenten auch hochkomplexe Sachverhalte leicht verständlich zu machen.

Neben zahlreichen Büchern hinterließ Richard Feynman eine Fülle von Zitaten, aber auch hilfreiche Anmerkungen, die das Leben seiner Studenten erleichtern sollten. Dank YouTube können wir heute viele seiner Äußerungen und Ausschnitte seiner Vorträge und Vorlesungen von damals mitverfolgen und von den Erkenntnissen eines überragenden und damals schon sehr populären Wissenschaftlers profitieren. Jemandem, der etwas Neues lernen will, kann die Feynman-Methode sehr nützlich sein. Dabei handelt es sich um eine Art Rahmen, der dazu verhilft, ein tiefes Verständnis eines gegebenen Themas zu entwickeln.

Dieser Rahmen umfasst vier Stufen:

    1. Stecke das Thema ab

      Was ist das Thema, das du lernen willst? Nimm ein leeres Blatt und notiere alles, was du darüber weißt. Lies alles und schlage alles nach, was das Thema betrifft. Füge alles dazu, was du gelernt und an Einsichten gewonnen hast.

        2. Erkläre es mir, als wäre ich fünf Jahre alt

          Jetzt wird es ganz speziell: Versuche, das Thema jemandem zu erklären, der keinerlei grundlegendes Verständnis von der Sache hat (einem „Kind“, sozusagen). Schreibe auf einem leeren Blatt alles nieder, was du zum Thema weißt, aber in der Art, wie du es einem Kind erklären würdest. Verwende einfache Sprache!

            3. Beurteile und lerne weiter

              Denk über deine Ausführung nach und tu das aus einem ehrlichen Gesichtspunkt heraus. Wie gut ist es dir gelungen, das Thema einem Kind zu erklären? Wo bist du ins Straucheln gekommen? Wo bist du wieder in den Fachjargon abgeglitten? Das sind deine Verständnislücken! Lies und studiere noch mehr, um die Lücken aufzufüllen.

                4. Organisiere neu, vermittle besser und überprüfe

                  Ordne deine elegante und einfache Sprache und führe sie über in eine überzeugende Geschichte oder Erzählung. Wandle sie in einige wenige andere um und verfeinere sie nochmals. Überprüfe dein neues, tiefes Verständnis des Themas!

                  Denke daran: Einfach ist schön!

                  Weil wir schon beim Thema Lernen sind – hier dazu noch zwei Gedanken von Richard Feynman, unübersetzt:

                  „Educate yourself about things. Study hard what interests you the most. Don’t worry about what others may think about you, that’s none of your business.  Train your mind to think, doubt and question. That’s how you grow.”

                  “Knowledge is having the right answers.

                  Intelligence is asking the right questions.

                  “Wisdom is knowing when to ask the right questions.”

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