Sonnek

Grün

Bei Freiberuflern liegt eine Grundvoraussetzung für dauerhaften Erfolg darin, dass sie ihre Tätigkeit von Herzen gerne ausüben. Auch wenn es natürlich wie in jedem Berufsleben dann und wann unausweichlich Aufgaben gibt, für die jegliche Begeisterung gelinde gesagt enden wollend ist: Die Freude am Geschäft wird dennoch überwiegen. Das hat zur Folge, dass bisweilen neue Ideen hochkommen und manche hartnäckig sich immer wieder melden, bis die Überzeugung mitschwingt: Das könnte ein neues Betätigungsfeld werden, ein neuer Geschäftszweig, vielleicht etwas Großes sogar. Doch dann passiert der Fehler, dass …

… die ureigene Kreativität, das unverwechselbar-Originäre in uns nicht genug ernst genommen, immer wieder ins gedankliche Hinterstübchen geschoben wird und dort allmählich zu vergammeln droht.

Was in der Folge uns nicht nur die Freude entzieht, die wir hätten, wenn wir’s täten, sondern uns auch persönlicher wirtschaftlicher Vorteile beraubt. Dürfen wir davon ausgehen, dass dieses Verwahrlosen von Genialität sehr häufig vorkommt, nicht nur unter Freiberuflern? Und dass dieses unnötige Verkommen-Lassen bester Ideen unserer Volkswirtschaft vorsichtig taxiert jährlich Milliarden kostet? Ist doch ewig schade drum, oder? Und auch meine eigene Erfahrung zeigt, dass viele Ideen genau solches geblieben sind, nämlich Ideen, sonst nix. Leider. Schluss damit, jetzt …

… grünes Licht für zündende Ideen!

Ab sofort gilt: jede gute Idee wird mit äußerster Sorgfalt behandelt und zwar so, als würde es sich dabei um eine Anfrage zu einem außergewöhnlich vielversprechenden Auftrag handeln. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei jene Ideen, die in unserem Inneren eine starke Resonanz erzeugen, also Freude, positive Spannung und hoffnungsvolle Erwartungen in unserer Gedankenwelt und in unseren Emotionen auslösen. Das sind die dicken Brocken, die sofort auf ihr Zukunftspotential geprüft werden müssen. Dazu gilt es, die möglichen Vorteile der Umsetzung der Idee für die angedachten Zielgruppe ins Auge zu fassen.

Wichtig ist der Nutzen, den wir anderen bieten.

Denn – das dürfen wir nie übersehen – für langfristigen Erfolg entscheidend bleibt immer der Nutzen, den unsere Idee einer bestimmten Zielgruppe bieten wird. Je größer dieser Vorteil, desto höher wird die Bereitschaft des Kunden sein, ihn auch materiell entsprechend zu würdigen. Dienen kommt ja bekanntlich vor verdienen. Dieser Fokus auf den Kunden ist ganz entscheidend, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass wir aus lauter Begeisterung übersehen, dass etwa ein unserer Idee entspringendes Dienstleistungs-Produkt ja auch gebraucht, daher begehrt und gekauft werden soll.

Neu, originell und begehrenswert

Aber auch anders herum gilt: wer zu sehr am Kunden hängt und sich nach seiner Meinung richtet, wird ihn nicht positiv überraschen können. Kunden sind meist in ihrem Umfeld gefangen und sich eigener Gegebenheiten oder Probleme gar nicht bewusst, nicht immer wird es sinnvoll sein, sich nach ihnen zu richten. Henry Ford, der Auslöser der Massenmotorisierung, hat einmal gemeint, hätte er seine potentiellen Kunden nach ihren Wünschen gefragt, hätten sie geantwortet: ein schnelleres Pferd. Was die Motorisierung nicht weitergebracht hätte. Auch wir müssen immer bereit sein, neue Wege zu gehen, was anfangs oft Unverständnis oder gar Widerstand mit sich bringen kann. Und natürlich Risiko, aber wir wissen: „No risk, no fun; no guts, no glory.“

Der richtige Zeitpunkt ist jetzt

Eine gute Frage, die ich mal gehört habe: Wann ist der beste Zeitpunkt, in ein langfristig aussichtsreiches Geschäft einzusteigen? Antwort: vor zwanzig Jahren. Und wann ist der zweitbeste Zeitpunkt? Antwort: Jetzt! Genau das gilt für neue (und alte, also schon länger existente) Ideen: Die beste Zeit, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, ist jetzt. Es braucht Disziplin und Durchhaltevermögen, aber wenn die innere Überzeugung stark genug ist und der Zeitpunkt passt, wird die Idee Erfolg haben.

Abschließende Bemerkung

Aus meinen eigenen Erfahrungen habe ich mir im Laufe der Jahre die Theorie zurechtgelegt, dass meine besten und nachhaltig wirksamsten Ideen sehr oft mit meinen eigenen inneren Wünschen zusammenhängen. Solche Ideen sind ein Ausdruck der Persönlichkeit und eine Reaktion der Sehnsüchte auf die Umstände einer Existenz. Etwas Schönes und Kreatives will ans Licht! Ich denke, dass das bei uns allen so ähnlich läuft. Wir sollten es freudig zulassen, die Ärmel aufkrempeln und aus den Ideen etwas machen. Damit tun wir uns etwas Gutes, aber auch unseren Mitmenschen.

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