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Zur Auswahl des richtigen Heizungssystems bei Neu- und Altbau und zur Erreichung möglichst guter Kennzahlen am Energieausweis hier 10 Tipps aus der Praxis,  in erster Linie gedacht für Bauherrn und Bauplaner. Es sind keine spektakulären Dinge, aber bei der optimalen Nutzung von Energie für Heizzwecke kommt es auf die Summe vieler kleiner Maßnahmen an.

Wärmeabgabe

Erstens: Heizflächen in Neubauten sollten als Niedertemperaturheizungen ausgelegt werden, Vorlauftemperaturen bei Fußbodenheizungen ca. 35°C, bei Radiatorenheizungen 45°C

Zweitens: Heizflächen in bestehenden Bauten sollten nach der Sanierung dahingehend untersucht werden, welche Vorlauftemperaturen sie benötigen. Dahinter steht die Frage, ob sie z. B. wesentlich niedriger sind als vorher, und ob eine Wärmepumpenheizung möglich ist.

Drittens: Viele moderne Einfamilienhäuser weisen große Glasflächen auf. Es empfiehlt sich, Fußbodenheizungen mit stärker belegten Randzonen auszubilden. Gegebenenfalls sind Bodenkonvektoren sinnvoll, für die bei Fußbodenheizungen ein eigener Heizkreis mit höheren Vorlauftemperaturen  geschaffen werden muss.

Wärmeverteilung

Viertens: Rohrleitungen müssen sorgfältig wärmegedämmt werden, in unbeheizten Räumen (z. B. Keller!) mir einer Dämmstärke, die mindestens 2/3 der Rohrdurchmesser entspricht.

Fünftens: Heizungsverteiler im Heizraum, Pumpen, Armaturen sollten ebenfalls sorgfältig wärmegedämmt werden.

Sechstens: Rohrleitungen in Schächten, Böden sind vor Verschließen sorgfältig auf richtige Wärmedämmung zu kontrollieren. In gebündelten Rohrtrassen ist darauf zu achten, dass Kaltwasserleitungen entweder ausreichend getrennt von Heizungsleitungen verlaufen oder ausreichend stark wärmegedämmt sind, um unerwünschte Erwärmung zu vermeiden (siehe dazu auch den Artikel „Darf ich Ihnen ein Glas warmes Wasser anbieten?“)

Wärmespeicher

Siebtens: Wärmeführende Behälter sollten nicht nur sorgfältig und ausreichend stark wärmegedämmt sein, sondern die Wärmedämmung sollte auch richtig aufgebracht sein und Öffnungen (Kontrollöffnungen, Ausschnitte für Fühler) sollten sorgfältig verschlossen sein. Es darf keinesfalls zur Luftzirkulation durch Öffnungen oder lose Wärmedämmungen kommen.

Wärmebereitstellung

Achtens: Wird keine Fernwärme verwendet, sollte der eingesetzte Brennstoff sollte eine möglichst hohe ökologische Qualität haben (siehe dazu den Artikel „Welcher Brennstoff ist der umweltfreundlichste?“)

Neuntens: Werden Erdgas oder Heizöl verwendet, sind Kessel mit Brennwertnutzung Stand der Technik, die auch noch die Kondensationswärme des Abgases nutzen.

Zehntens: Für die Auswahl von Wärmepumpen gilt wegen der zu erwartenden Jahresarbeitszahlen in der Systemwahl  folgende Prioritätenreihung

  1. Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasser),
  2. Erdreich-Wasser-Wärmepumpe (Flachkollektor oder Tiefenbohrung)
  3. Luft-Wasser-Wärmepumpe

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