Sonnek

Echter Erfolg lässt sich daran erkennen, dass er keine Eintagsfliege ist, sondern nachhaltig an­dauert. Er ist nicht mit einem einmaligen Kraftakt zu Beginn der Selbstän­di­gen­­laufbahn zu erreichen, die einen dann auf Lorbeeren ausruhen lässt. Im Gegenteil: Es be­darf ständiger Anstrengung, um am Ball zu bleiben. Das gilt ganz besonders für die Fachkom­pe­tenz, speziell für unser Fachwissen, dem der zweite Teil dieses Ratgebers gewidmet ist.

Für viele Auftraggeber ist Fachkompetenz das Wichtigste

Egal, ob es sich um Richter oder Bauherrn handelt, um Verantwortliche aus Unternehmen oder Behörden oder aus Bildungsinstitutionen: Wie meine eigenen und seit Jahren laufenden Umfragen zeigen, steht erwiesene und abrufbare Fachkompetenz ganz weit vorne in den Anforderungen an Berater, Planer und Gutachter. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn letztlich ist ja Fachkom­petenz genau das, was einen Fachmann ausmacht.

Aktualität des Wissens ist entscheidend

Aber die befragten Kun­den und Klienten legten auch besonderen Wert darauf, dass unser Fachwissen auf neuestem Stand ist. Das verlangt von uns die Bereitschaft, auf Grundlage unserer Ausbildung permanente Fortbildung zu betreiben und in den eigenen fachlichen Schwerpunkten auf dem Laufenden zu bleiben. Wie kann das praktisch aussehen? Natürlich zwingt mich schon meine tägliche Arbeit, ständig dazuzulernen. Aus Gesprächen mit Kollegen oder Kontakten etwa mit Herstellern ist auch manches zu holen, desgleichen aus Fachzeitschriften und Messebesuchen.

Wo sind meine Wissensquellen?

Aber die Kernfragen lautet doch: Wie erhalte ich aktiv meine Fachkompetenz? Aus welchen Quellen nähre ich sie? Antwort: Ziele setzen! Wenigstens einmal im Jahr nachdenken, unsere schwachen Seiten kennen wir ohnehin recht genau. Und dann ganz gezielt die Wissensquelle suchen. Das kann ein Fachbuch sein, ein Seminar etc. Manchmal kann es auch erforderlich sein, Antworten abseits von ausgetretenen Pfaden zu suchen, zum Beispiel im Ausland, um wirklich einen Schritt weiterzukommen. Von Vorteil kann es auch sein, die Kontakte zur Universität nie abreißen zu lassen. Es hat mir etwa viel Freude bereitet, wieder an der Uni Vorlesungen zu besuchen und den Wissensstock einiger meiner Fachgebiete neu zu ordnen und zu vertiefen.

“It’s what you learn when you think you know it all that counts.”

Das Zitat hab ich unlängst aus einem Vortrag aufgeschnappt und es lässt sich etwa so übersetzen: Es kommt auf das an, was man lernt, wenn man glaubt, dass man eh schon alles weiß. Genau das ist es: wer sich mit dem Status Quo zufrieden gibt, fällt zurück. Es ist einfach zu wenig, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben oder sich gerade noch ein bisschen über das Mittelmaß zu hanteln. Ziel muss einfach sein, im eigenen Fachgebiet zu den Besten zu gehören, ganz einfach deshalb, weil unsere Kunden schlicht das Beste bekommen sollen!

Netzwerke suchen und schätzen echte Fachkompetenz

Wirkliche Fachleute sind überall gesucht, nicht nur von denen, die das Wissen brauchen, sondern auch von Partnern aus denselben oder angrenzenden Wissensgebieten. Leute mit überdurch­schnitt­licher Fachkompetenz sind willkommene Mitglieder in Wissensnetzwerken. Und Kunden benötigen und honorieren in zunehmendem Maße kombinierte und komplexe Leistungen, die gerade aus solchen Kooperationen entstehen können.

Nischenwissen erkennen und nützen

Wichtig erscheint auch, ein Sensorium dafür zu entwickeln, wo neuer Bedarf an Wissen besteht und wo Probleme auftreten, für die es noch keine Antworten gibt. Oder wo Lösungen für Probleme bereits gefunden worden sind, die aber noch keiner angewandt hat. Sofern sie die Sphäre unserer fachlichen Verant­wortung betreffen, sind wir gefordert, denn aus dem nicht überstürzten, sondern umsichtigen Betreten von Neuland ergeben sich Chancen auf Nischenwissen, das uns zu dauerhaft nachgefragten Experten machen kann.

Nur wer ständig dazu lernt, erbt die Zukunft

Sich permanent mit neuen Entwicklungen vertraut zu machen, neue Methoden selber auszuprobieren, sich durch neue Berechnungsmethoden „durchzuquälen“, es selber zu versuchen und von Zeit zu Zeit auch völlig neue Dinge anzugehen, ist Kennzeichen derer, die „dran“ bleiben wollen. Das beginnt mit scheinbaren Kleinigkeiten: zum Beispiel das neue Smartphone souverän bedienen, die langjährig genutzten Excel-Sheets einmal anders gestalten oder überhaupt das Potential der Software auf dem Notebook (halbwegs) effektiv nutzen zu können …

Wissen verständlich vermitteln können

Die beste Fachkompetenz nützt gar nichts, wenn sie nicht transportiert, sprich dem Laien verständlich gemacht werden kann. Das gilt für die Konzeptpräsentation vor dem Vorstand eines Industrie­unternehmens genauso wie für eine Gutachtens­erör­terung vor Gericht oder für die Vorstellung einer Studie vor einem Gemeinderat. Das erfordert Training in Sprache und Ausdruck und die passende Art der Präsentation. Auch hier gilt es, sich regelmäßig zu fordern und zu fördern.

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