Sonnek

Politik

Zu meinem Glück habe ich nicht die Notwendigkeit, an langatmigen, oft konfliktreichen und sich schier endlos hinziehenden Planungsbesprechungen oder anderen Arten von Konferenzen teilzunehmen, nach deren Ende man sich fragt, ob das Ganze denn nicht mit ein paar Telefonaten hätte erledigt werden können und ob man die zerbrochenen Diskussions-Scherben noch zu kitten vermag. Aber auch so bleiben genug Anlässe wie Sitzungen und Besprechungen unter Gleichrangigen, unter Kollegen oder Gesellschaftern, also in durchaus amikalem Umfeld, die die im Sinne besserer Effizienz eine gewisse Reglementierung vertragen könnten.

In einem vorhergehenden Beitrag wurden neun Hindernisse für eine gute Zusammenarbeit dargelegt, die dem Buch „Der sechste Kontradieff“ von Leo und Simone Nefiodow entnommen warn. Aus derselben Quelle sei in diesem Beitrag auf ihre fünf Regeln für ein gutes und produktives Teamwork eingegangen, weil sie ganz generell Erfordernisse einer guten Kooperation unter Gleichrangigen aufzeigen.

Anzumerken ist, dass es sich um keine rasend neuartigen oder umwerfenden Erkenntnisse handelt, sondern um solide und stets wertvolle Hinweise und Vorgaben, die im täglichen Trubel Gefahr laufen, unterzugehen, die es sich aber lohnt, von Zeit zu Zeit in Erinnerung zu rufen. Es sind dies:

1. Ziel- und Sachorientierung

Ziel kooperativ erarbeiten, klar formulieren und die Fachkompetenz der Gruppe auf das Problem lenken. Teammitglieder stellen nicht ihre persönlichen Interessen und Wünsche, sondern das gemeinsame Ziel und das Sachproblem in den Vordergrund.

2. Entscheidungs-/Führungsprinzip

Alle Teammitglieder sind gleichberechtigt, niemand darf nach Dominanz streben. Entscheidungsfindung möglichst durch Konsens. Kooperative Führung, möglichst zwischen den Mitgliedern wechselnd. In Kreativitätsphasen keine Meinungsführer.

3. Unabhängigkeit und Offenheit

Spannungen unterschiedlicher Positionen werden nicht verdrängt, sondern gemeinsam wohlwollend getragen. Jeder bringt sich ein, seine Ideen, Fragen und Vorschläge werden ernst genommen, Unverbindlichkeit und Weitschweifigkeit dabei vermieden. Zur Offenheit gehört auch der Ausdruck der Gruppengefühle.

4. Ergebnisverantwortung

Das Team übernimmt freiwillig Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg. Aufmerksamkeit und Verantwortung der Mitglieder immer wieder auf das gemeinsame Ziel und das angestrebte Ergebnis richten.

5. Keine Untergruppenbildung

Innerhalb des Teams dürfen keine Untergruppen entstehen, darf keine Isolierung einzelner Mitglieder, kein Kuhhandel stattfinden.

Die fünf Regeln sind in ihrer Art recht einfach, jedoch setzt ihre Beachtung und damit der Erfolg des gemeinsamen Unterfangens voraus, dass die kooperierenden Mitglieder über ausreichende menschliche Reife und Abgeklärtheit verfügen. Denn ohne gegenseitigen Respekt, ohne Aufrichtigkeit und persönliche Integrität helfen die besten Regeln wenig. Auch die angesprochene Übernahme von Verantwortung ist ganz wesentlich, genauso auch die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.

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