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Energie

… der letzten Tage und Wochen scheinen es mir wert, aus der schlichten und nüchternen Sicht eines Technikers kommentiert zu werden. Die Themen rund um den Klimawandel, um die es in diesen Berichten und Informationen immer wieder geht, werden in der Öffentlichkeit kontrovers und durchaus hitzig diskutiert. Zwar gilt auch für mich, dass sich Techniker stets um Sachlichkeit bemühen und grundsätzlich von gut abgesicherten Fakten ausgehen sollten. Ich meine aber, dass man mittlerweile einen guten Schuss Humor braucht, wenn man sich mit genannten Themen und deren Hintergründe ernstlich auseinandersetzen will.

Die Letzte Generation hat die A9 für eine Stunde blockiert …

… und zwar am 25.03.2024, wie die Regionalzeitung meldet. – Aus der umfangreichen sozialwissenschaftlichen Arbeit von Andy A. West wissen wir mittlerweile, dass der Klima-Katastrophismus eine bereits weltumspannende säkulare Endzeit-Religion ist. Die Aktionsgruppe der Letzten Generation können wir uns daher als etwas wie eine dazugehörige Missionsbewegung vorstellen, die – wie es mir scheint – nicht sachlich argumentieren kann oder gar nicht will, sondern ausschließlich emotional agiert, gipfelnd in Verbreitung von Angst vor dem nahen Untergang.

Denken wir in diese Richtung (satirisch) weiter, benutzten sie die Blockade der viel befahrenen Autobahn lediglich dafür, ihr panikgeladenes Bekenntnis zu äußern, auch im Sinne ihrer grünlichen Glaubensschwester an der Spitze des Klimaministeriums: Die Autofahrer sollen einmal sehen, wie es sich ohne Autobahn leben würde und gefälligst froh sein, dass sie luxuriöser Weise zwei umweltbedrohende Spuren haben, zu denen doch jeder weitere Ausbau einem unverzeihlichen Frevel gleichkäme. – Behörden und Polizei haben so gesehen nichts anderes getan, als die Ausübung der Religionsfreiheit beachtet, indem sie diesem Treiben eine Stunde lang zu- oder davon weggesehen haben.

Hagelsturm vernichtet Solarkraftwerk in Texas

Der Informationsdienst klimanachrichten.de vom 27.03.2024 meldet (siehe hier), äußerst starker Hagel hätte am 16. März Solarflächen von tausend oder mehr Hektar nahe der Ortschaft Needville in Texas schwer beschädigt. Ähnliches berichtete man auf X über einen Hagelsturm am 24. März nahe der Ortschaft Damon, ebenfalls in Texas. Die Videoaufnahmen zu letzterem aus einem Hubschrauber (@OSIRISUAP vom 26.03.2024) geben einen Eindruck davon, wie so etwas aussieht. Ähnliches war schon im Vorjahr passiert: Ein Hagelsturm hatte im Juni 2023 ein 5,2 Megawatt-Anlage in Scottsbluff, Nevada, den Fotos nach zu urteilen zu neunzig Prozent zerstört.

Bei einem Aufenthalt in Texas hat vor langer Zeit man mir erklärt, dass dort sowieso immer alles größer daherkommt als sonst irgendwo, selbst die Regentropfen und demnach auch die Hagelkörner. Derartige Wetterkapriolen mit tennisballgroßen Dingern von verheerender Wirkung sind aber auch in unseren Breiten schon vorgekommen, wie mir aus eigenem Erleben in Erinnerung ist. Hoffen wir, dass das nicht so bald wieder geschieht und Solaranlagen hierzulande verschont bleiben.

Trotzdem wünsche ich, dass hierzulande die großtechnische und Ackerland beanspruchende Nutzung von Solarenergie möglichst rasch als Irrweg erkannt und beendet werden möge. Solaranlagen sind fast immer sinnvoll im Kleinen, in erster Linie für Gebäude.  Aber für Großanlagen über viele Hektar lautet meine Sicht: Sie sind nicht Ergebnis wirtschaftlicher Entscheidungen, sondern Folge falscher ideologiegetriebener Politik und letztlich Fehlinvestitionen.

Im Hinblick auf das vorhin Gesagte könnten wir noch anmerken: Solarkraftwerke und Windräder sind so etwas wie die Kathedralen der Endzeit-Klimareligion. Verschlingen auch viele Mittel, kommen ästhetisch gesehen aber an mittelalterliche Vorbilder nicht heran. Und Seelentrost wenigstens in Form von billigerem Strom für Endverbraucher bringen sie auch nicht.

Positionspapier Klima, Boden und Gesellschaft der Bundeskammer der Ziviltechniker

Dieses offensichtlich von netten Kollegen ausgearbeitete Papier wurde mir zugesandt. Die Präambel enthält Forderungen an Politik und Wirtschaft, „um die Resilienz unserer Gesellschaft zu stärken und die Auswirkungen der Klimakrise einzudämmen.“ Sowas klingt zwar immer gut, geht aber in Teilen von falschen Voraussetzungen aus:

Erstens: Wie wir aus dem knapp viertausend Seiten starken Sachstandsbericht AR6 des „Weltklimarats“ IPCC wissen, wurde der Begriff „Klimakrise“ von keinem der beteiligten Wissenschaftler verwendet, sondern von den Medien in die Welt gesetzt, weil die in der Wissenschaft gebräuchliche Bezeichnung „Klimawandel“ für Nachrichten zu wenig Drama ausstrahlt.

Zweitens: Die Aussage „Schwere Niederschläge, Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Hitzewellen, Waldbrände, Hagelereignisse, Hangrutschungen, Lawinen und Muren – das sind Folgen der globalen Klimakrise, die bereits jetzt – auch in Österreich – deutlich zu spüren sind. Es geht um nichts weniger als um das Überleben zukünftiger Generationen auf diesem Planeten.“ ist wissenschaftlich durch nichts begründet, wie das Kapitel 12 des genannten Berichts klar und deutlich darlegt. Man muss es allerdings auch lesen, um das zu wissen. Was hier geboten wird, ist lupenreiner wissenschaftsfeindlicher Alarmismus im Stil der Letzten Generation und damit einer Standesvertretung unwürdig.

Als letztes ein besonderes Schmankerl: Blockierung einer Palmsonntagsprozession durch die Letzte Generation und deren Kinder

Zurück zur Letzten Generation. In Weiz in der Oststeiermark, der kleinen Stadt, in der ich aufgewachsen bin, sind sich doch tatsächlich Gruppen zweier Religionen begegnet oder – wenn man so will – in die Haare geraten: Die römisch-katholische und die säkulare klima-katastrophistische. Die Letzte Generation, samt einigen ihrer Kinder aufmarschiert, unterbrach eine Palmsonntagsprozession der Taborkirche.

Die regionale Kleine Zeitung hat in ihrer Online-Ausgabe darüber berichtet, in die Printversion hat es die Meldung nicht geschafft. Vielleicht war das Thema zu unbedeutend oder zu heikel, wie auch immer. Ein paar Zitate aus dem Bericht möchte ich hier (kursiv) wiedergeben:

Wie die Zeitung „Heute“ berichtet, hätten die Protestierenden die Aktion den Kirchenvertretern vorab angekündigt. Man wolle Bräuche wie die Palmweihe für die Zukunft bewahren, wurde hinsichtlich ihrer Forderung nach Klimaschutz als Grundrecht in der Verfassung gefordert. Pfarrer Toni Herk bestätigt die Bekanntgabe: „Wir konnten sie nicht verhindern, denn hier ist ein öffentlicher Platz und auf einem solchen darf das auch geschehen. Wir sollten sie auch nicht verhindern, denn sie darf Platz haben, auch weil die Kirche zu einem großen Teil hinter den Sorgen der Letzten Generation steht.“

Ein Protestierender versicherte, die Ostertraditionen seien ihnen heilig, nützten aber nichts, wenn man die Zukunft gefährde.

In einer Presseaussendung der Letzten Generation meldete sich zudem auch Tobias Ederer aus Weiz zu Wort, auch er nahm an der Protestaktion vor der Taborkirche teil. Er findet klare Worte: „Wenn wir so weitermachen, werden wir kein Osterfeuer mehr entfachen müssen, denn unsere Wiesen werden ganz von alleine brennen. Und dieses Feuer wird kein festliches sein – es wird Menschen töten.“

Alarmismus vom Feinsten also, wissenschaftlich völlig unbelastet. Interessant auch die Bestätigung dafür, dass – wie schon Andy A. West in seiner Studie festgestellt hat – die Endzeitreligion des Klimakatastrophismus mittlerweile weltweit Zugang zu den großen Religionen gefunden und wechselseitige Beziehungen aufgebaut hat.

West warnte vor den Folgen für die Demokratie, weil der Einfluss der Katastrophisten global gesehen weit in höchste Kreise nicht nur der Religionen, sondern auch von Politik und Wirtschaft reicht und die Gefahr besteht, dass demokratische Entscheidungsprozesse unterwandert werden. Das war auch in der Demo vor Ort sichtbar: Auf einem Transparent wurde verlangt, man möge den Vorschlägen des (österreichischen) Klimarats folgen, einer nicht auf demokratischem Wege geschaffenen Institution, die hier plötzlich als „Letzte Instanz“ vorgegaukelt wird …

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