Sonnek

Kluge Investitionen

10.03.2023

EuleÜber Klugheit, Wissen und Weisheit habe ich in  diesem Blog schon öfters geschrieben, zum Beispiel hier oder hier. Einen Grundstock an Wissen im weitesten Sinn brauchen wir selbstredend alle, um durchs Leben zu kommen. Hohes berufliches Wissen ebnet Möglichkeiten zum Aufstieg. Was Sachverständige betrifft, sind diese besonders gefordert, ihr fachliches Wissen aktuell zu halten. Arbeiten auf der Grundlage profunden Wissens und Können aus der eigenen Erfahrung heraus machen Arbeit zum positiven Erlebnis. Was liegt also näher, als sich selbst zu fördern und in seine eigenen Kompetenzen zu investieren?

Aus Gesprächen mit Leuten aus unterschiedlichen Altersschichten, mit Selbstständigen und Unselbstständigen – auch mit Kollegen aus der Sachverständigenwelt – ist mir klargeworden, dass bei fast allen ein Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung besteht, beileibe nicht nur auf die berufliche Tätigkeit bezogen. Der Wunsch scheint aber bei den meisten eher latent und wenig konkret zu sein. Er hat auch selten oberste Priorität oder wird weit in den Hintergrund gedrängt, was wohl damit zusammenhängt, dass die Dinge des täglichen Lebens die meiste Aufmerksamkeit erfordern. Aber ganz unterkriegen lässt sich der Wunsch nie.

Rendite kann mehr als Finanzielles bedeuten

Auf der anderen Seite wird man als Unternehmer und Freiberufler immer wieder auf Investitionsmöglichkeiten zur Vermögensvermehrung aufmerksam gemacht, etwa durch Beteiligungen an Fonds oder Einstieg in andere Unternehmen. Manche mögen mit hohen Renditen locken. Aber auch hier stellen sich die Fragen: Was will ich damit erreichen? Was sind meine Prioritäten? Was bringt mir persönlich die höchste Rendite? Und wenn ich hier den Begriff Rendite gebrauche, dann meine ich damit nicht nur finanzielle Vorteile, sondern eher den Gewinn an Lebensfreude und Lebensqualität.

Zweitbeste und beste Rendite

In den vielen Jahren des persönlichen Lebenswegs hat sich mein Eindruck verfestigt, dass für einen Selbstständigen die zweitbeste Rendite darin besteht, in das eigene Unternehmen zu investieren. Die beste jedoch besteht in der Zusammenführung der oben angesprochenen Aspekte, in der Investition in sich selbst! Erfreulicherweise erfordert das nicht zwangsläufig hohe finanzielle Anstrengungen. Im Unternehmensbereich ist es viel öfter eher eine Frage, ob sich vom knappen Gut „Zeit“ etwas abzwacken lässt.  – Ich will nachstehend aus meinem Leben heraus ein paar Anregungen renditereichen (Zeit-)Investitionen geben.

Lesen

Wer hat schon Zeit, heute noch zu lesen, überhaupt als Selbstständiger? – Alles eine Frage der Organisation und der Entscheidungen! Zugegeben, ich tu mir etwas leichter, täglich eine Zeit dafür zu reservieren, wie ich schon seit Jahrzehnten keinen Fernseher im Haus habe. Aber auch Internet und soziale Medien sind starke Aufmerksamkeits-Schlucker und erfordern gewisse Selbsteinschränkung, wenn Zeit für das Lesen da sein soll. Aaaaaber: Dem steht der riesige Gewinn an Erkenntnis gegenüber, den mir persönlich das Lesen bietet. Die „Edelsteine“, die sich da im Lauf der Zeit finden ließen, möchte ich nie mehr missen!

Seminare

Die beste Zeit, etwas zu lernen und sich weiterzuentwickeln ist dann gegeben, wenn man glaubt, eh schon alles zu wissen. Ein Freund hat mich um einen Rat zu einer Weiterbildung gebeten und ich habe ihm dazu den Besuch eines Seminars empfohlen. Ich hatte den Eindruck, es könnte auch für mich nützlich sein, das mir längst Bekannte einem Aktualitätstest zu unterziehen und wieder aufzufrischen. Gesagt, getan! Ich verhehle nicht, dass ich einiges Wertvolles dazulernen und anderes als Überholt erkanntes „entlernen“ musste. Das Beste war aber, dass ich als alter Hase einigen Neulingen mit für sie wertvollen Tipps dienen konnte …

Reisen

Reisen bildet. Reisen verändert einen auch. Ich kann nicht verhehlen, dass mich in noch jungen Jahren einige Studienreisen äußerst stark geprägt haben. Ich hatte wirklich Glück, so etwas machen zu können in einer Zeit, in der das noch sehr unüblich war. Aufenthalte in Südafrika, in den U.S.A. und in Westeuropa haben einen frischen Blick auf andere Kulturen und Landschaften gebracht. Das Wichtigste aber waren für mich die persönlichen Begegnungen mit Menschen in diesen Ländern, aber auch mit Reiseteilnehmern, von denen ich einiges Wertvolles lernen konnte, das mir heute noch im täglichen Leben hilft!

Hobbies

Wenn man Lesen nicht als solches sieht, nahm ich mir lange keine Zeit für Hobbies. Als mein Sohn eine schön restaurierte Trompete geschenkt bekam, wandte er sich an seinen alten Musiklehrer, der das Ding begutachtete und sein wohlwollendes Urteil dazu abgab. Dabei kam ich mit einem anderen Musiklehrer in Kontakt, den ich spontan fragte, ob ich bei ihm Saxofon-Unterricht nehmen könne. Obwohl ich noch nie ein derartiges Instrument in der Hand gehabt hatte, keine Noten lesen konnte und zur Hälfte taub bin, nahm er mich unter seine Fittiche. Kurz gesagt: Es war herausfordernd, auch für den Lehrer, macht mir aber mittlerweile eine Riesenfreude. Zugleich meinte der Internist, der mich jährlich untersucht, damit hätte ich ein gutes Demenz-Verhinderungs-Programm …

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