Sonnek

Frage

In der letzten Zeit sind mir einige Problemfälle technischer Art untergekommen, die für sich gesehen unterschiedliche Auswirkungen hatten, aber eine gemeinsame Ursache: Den Wunsch, möglichst billig zu einer Wärmeerzeugung zu kommen. In allen Fällen waren a) Wärmepumpen betroffen, in den Ausführungen Luft-Wasser und Sole-Wasser, b) samt und sonders ausländische Produkte, die vor einigen Jahren ins Land gelangt und installiert worden waren, die c) eine Zeitlang zur Zufriedenheit ihrer Besitzer funktioniert hatten, bis d) eines Tages besagte Probleme auftraten und die Geräte letztlich ausfielen.

Die Auswirkungen waren insofern unterschiedlich, als dass Betroffene sich entweder entschlossen, das Ding nach mehreren Versuchen, es wieder zum Laufen zu bringen, zu entsorgen und durch etwas Neues zu ersetzen, oder aber die Frustration auf sich nahmen, mit einer angeschlagenen Maschine so lange durchzukommen, bis sich eine günstige Gelegenheit für eine Generalsanierung oder einen Umstieg auf eine gänzlich andere Art der Wärmeversorgung auftat. Gemeinsam hatten alle diese Fälle, dass ein kompetenter und mit der Wärmepumpe vertrauter Servicedienst nicht verfügbar war.

Warum kommt es dazu?

Wie kann es zu derlei Misslichkeiten überhaupt kommen? Eine mögliche Antwort liegt darin, dass dem Käufer einer Heizungsanlage viel zu wenig oder gar nicht bewusst ist, dass deren Schlüsselkomponenten – und eine Wärmepumpe ist eine solche – nach dem Kauf eine weitere und vor allem regelmäßige Betreuung brauchen. Und dass diese durch geschulte Fachleute vorgenommen werden sollte. Eine Tatsache, die im Unterschied dazu einem Autokäufer stets bewusst ist, weil er weiß, dass sein teurer fahrbarer Untersatz ohne ein regelmäßiges Service unweigerlich Schaden nehmen würde.

Wärmeerzeuger benötigen ein jährliches Service

Wärmepumpen sind Kältemaschinen und benötigen wie praktisch alle anderen Wärmeerzeuger auch ein jährliches Service. Dies dient einerseits der Aufrechterhaltung der Funktionssicherheit – Ausfälle während der Heizperiode wünscht sich niemand – und andererseits der Kontrolle und Nachjustierung von einzelnen Komponenten. Damit soll sichergestellt werden, dass die Wärmepumpe unter allen möglichen Bedingungen und Anforderungen verlässlich im wirtschaftlichsten Bereich betrieben wird. Im Regelfall werden Servicearbeiten durch einen Werkskundendienst oder einen Partnerbetrieb des Herstellers vorgenommen.

Markenhersteller lassen Kontinuität erwarten

Aus den geschilderten Gründen ergibt sich die Notwendigkeit, bereits beim Kauf einer Wärmepumpe darauf zu achten, dass ein solcher Kundendienst mit Sicherheit und möglichst auch an kritischen Tagen (z. B. knapp vor Weihnachten) verfügbar ist und dass dieser nicht allzu weit vom Aufstellungsort der Wärmepumpe entfernt sein soll. Außerdem soll dieser Servicedienst auch in weiterer Zukunft bestand haben und verfügbar sein. Wenn man alle diese Forderungen berücksichtigt und sich all den eingangs geschilderten Ärger ersparen will, bleibt meist nur der Weg zu einem der seit vielen Jahren am Markt eingeführten Markenhersteller.

Vorsicht bei Neulingen!

Man muss zugeben, dass Geräte dieser Hersteller ihren Preis haben. Bei manchen scheint es gar, als müsse man die Markenbekanntheit mitbezahlen. Aber die Wahl eines Gerätes eines solchen Herstellers bringt die Sicherheit eines verlässlichen Servicedienstes oder auch Notdienstes mit sich, wenn die Anlage plötzlich stillstehen sollte. Gut eingeführte Hersteller sorgen für Lieferbarkeit von Ersatzteilen auch noch nach vielen Jahren. Derlei Sicherheiten können bei Herstellern zweifelhaft sein, die neu auf den Markt kommen, billig anbieten, aber nicht die Absicht haben, hierzulande dauerhafte Niederlassungen einzurichten.

Billig kommt teuer

Doch zurück zu unseren Problemkindern. In einem der Fälle darf ich davon ausgehen, dass die niedrigen Anschaffungskosten des hier vorliegenden „exotischen“ Produkts mitsamt den Kosten für Reparaturen und Verbesserungen vermutlich die Anschaffungskosten eines entsprechenden Markenprodukts deutlich überschreiten werden. Billig kommt teuer. In einem anderen dieser Fälle reichte die Geduld nicht mehr und es wurde bereits ein anderes Heizungssystem angeschafft. Die abgebaute Wärmepumpe wurde zur Abholung durch den Schrotthändler bereitgestellt. Auch hier: Billig kommt teuer …

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