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Energie

In Sachen Energieversorgung sind die gegenwärtige Situation und die Ausblicke wenig erbaulich. Verbraucher sind zwar noch nicht geschockt, reiben sich aber die Augen angesichts der Preiskapriolen bei Treibstoffen, Heizmedien und Stromtarifen. Zurufe aus der Wirtschaft werden immer ungeduldiger und schärfer. Politiker erscheinen mir zurzeit völlig ratlos. Aus Technikersicht hoffe ich aber, dass – anders als in den letzten zwei pandemiedominierten Jahren – wenigstens zur Energiesituation eine offene Diskussion unterschiedlicher Lösungswege möglich ist und nicht wieder einseitige und mit Ideologien überfrachtete Propaganda alles niederwalzt.

Hoffen können wir ja, dass zumindest Wissenschaftler und Techniker Auswege präsentieren und diskutieren werden, ohne dass sich gleich wieder eine von Medien und Politik angeführte Fraktion der „Besitzer der einzigen Wahrheit“ bildet, die gegen „Querdenker und Schwurbler“ zu Felde zieht. Und wir wollen auch hoffen, dass diesmal unterschiedliche und konträre Ansichten durchdacht und abgewogen werden und nicht abermals einseitige Information mittels steuermittelfinanzierter Propagandawalze breitflächig jegliches differenzierte und eigenständige Denken verdächtig macht.

Vielzahl wichtiger Meinungen

In der Wissenschaft kursiert zum Thema Energie eine Vielzahl von Meinungen, die von soliden Erkenntnissen getragen sind. Wissenschaftler und Techniker vom Fach, die etwas zu sagen haben, sind im Regelfall nicht laut genug, um wahrgenommen zu werden. Finden kann man sie nur selbst durch Recherchen im Netz, was allerdings entsprechendes Interesse und Zeitaufwand voraussetzt. In der Vergangenheit habe ich in diesem Blog mehrmals Stimmen zu Wort kommen lassen, die für Massenmedien wegen fehlenden Schlagzeilen-, Krawall- oder Skandalpotentials keine Chance haben, Gehör zu finden.

Stromversorgung im Blickpunkt

Heute soll das Thema Stromversorgung beleuchtet werden, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen und die Rolle der Sonnen- und Windenergie. Dazu seien einige der Schilderungen und Meinungen des Hochschulprofessors Alwin Burgholte aus Wilhelmshaven wiedergegeben, die dieser in einem Artikel vom Juni 2022 veröffentlicht hat.* Dazu sei angemerkt, dass sich der Autor zwar im konkreten Fall auf die Situation in Deutschland bezieht, auf die sogenannte „Energiewende“, dass aber seine Ausführungen auch für uns in Österreich interessant und von Bedeutung sind. Das auszugsweise Zitat ist kursiv wiedergegeben.

Eine gesicherte Stromversorgung ist weltweit die Voraussetzung für Gesundheit, Wohlstand und Arbeit. Ein Alltag ohne Strom ist nicht vorstellbar, würde enorme Kosten verursachen, und es würde viele Tote geben. Das Wichtigste der Stromversorgung ist die in jeder Sekunde gesicherte Leistung (in kW), die durch konventionelle Kern-, Kohle- und Erdgaskraftwerke bisher garantiert wird. Aufsummierte Energieerträge (in kWh) über Wochen, Monate oder ein ganzes Jahr sagen darüber nichts aus.

Regenerative Energieerzeuger sind Wasser- und Biogaskraftwerke, die Geothermie und vor allen Wind- und Solaranlagen, die alle nach EEG für 20 Jahre mit einer festen Einspeisevergütung gefördert werden und deren Leistung vorrangig im Netz aufgenommen werden muss. Wind- und Solaranlagen können aber nur wetterabhängig Energie erzeugen. Ohne Wind und Sonne ist keine Leistung verfügbar. Geringe und schwankende Wind- und Sonnenangebote müssen entsprechend durch Speicher oder geregelte Kraftwerke aufgestockt werden. Auch können Wind- und Solaranlagen kein eigenes 50 Hz-Netz aufbauen. Ca. 25 % bis 35 % der benötigten Leistung müssen konventionelle Kraftwerke als Mindestleistung liefern, unabhängig davon, wie groß das Leistungsangebot der regenerativen Anlagen ist.

(…)

Wie sollte man vorgehen?

  • Öffentliche Klarstellung und gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, die den wahren Sachverhalt beschreiben, sollten in den Parlamenten, den Medien und in Interviews gefordert und vorgestellt werden.
  • Auf kritische Zustände in den Stromnetzen ist öffentlich hinzuweisen.
  • Gutachter und Berater sollten nach ihrer fachlichen Qualifikation und nicht nach ihrer ideologischen Einstellung gewählt werden.
  • Der erzeugte „Überschussstrom“ darf nicht mehr abgenommen werden. Wind- und Solarparkbetreiber sollten aus ihrem Überschussstrom Wasserstoff erzeugen, um daraus die Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen zu erreichen.
  • Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen sollte nur in dem Maße erfolgen, wie auch Elektrolyseure und Speicher zugebaut werden.
  • Um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu reduzieren, dürfen keine weiteren Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Die abgeschalteten Kern- und Kohlekraftwerke müssen teilweise wieder in Betrieb gehen.
  • Die Stromerzeugung mit Gaskraftwerken sollte zunächst massiv reduziert werden und dafür in Kohle- und Kernkraftwerken erfolgen, damit die Gasversorgung für die Chemische-, Glas-, Papier- und Autoindustrie sowie für Nahrungs- und Konsumgüter erhalten bleibt.
  • Diese Versorgung können nur langfristige Importe von Erdgas und Wasserstoff auf Dauer sichern. Die Politiker müssten auch ihre Entscheidungen verantworten und zur Rechenschaft gezogen werden können.

*) Link zum Artikel: https://kaltesonne.de/die-energiewende-kann-so-nicht-funktionieren-ein-strategiewechsel-ist-dringend-erforderlich/

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