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Blitz

Diese Behauptung wird zurzeit durch die aktuellen Ereignisse eindrucksvoll bestätigt. Kein Einzelner kann sich derzeit ein objektives Bild über die tatsächliche Lage in Kampfgebieten oder in belagerten Städten machen. Da werden Szenen gezeigt aus Angriffen und Kämpfen, von Explosionen, Zerstörungen, Gefangenen, ja von Getöteten. Bilder, die betroffen machen. Aber keiner kann sich darauf verlassen, dass die Geschichten, die uns dazu erzählt werden von Heldenmut und Tapferkeit, von Leid und Verzweiflung, auch tatsächlich der Realität entsprechen. Vieles davon wird später als falsch erkannt.

Der britische Aktivist, Kolumnist und Autor pakistanischer Abstammung Maajid Usman Nawaz hat dazu einen Twitter-Beitrag geliefert, in dem er die Aussage des Titels über dem heutigen Blog in Form einiger Zitate weiterentwickelt. Nawaz hat einen bemerkenswerten Weg vom fanatischen Islamisten beschritten hin zu einem Verfechter jener positiven Werte der demokratischen Welt und unserer Lebensart überhaupt. In Großbritannien gilt er als überzeugter Kämpfer gegen den Islamismus. Er war in der Folge Berater einiger europäischen und amerikanischen Politiker.

Abkehr vom Extremismus

Über seinen Werdegang hat er das Buch verfasst Radical: My Journey Out of Islamist Extremism (Radikal: Mein Weg aus dem Islamistischen Extremismus). Besonders in den Blickpunkt des Interesses geriet er unlängst durch sein dreistündiges Gespräch mit Joe Rogan in dessen Podcast. Es spannt einen weiten und eindrucksvollen Bogen über politische und gesellschaftliche Entwicklungen der Vergangenheit und der Gegenwart. Das Gespräch ist für politisch Interessierte absolut sehenswert, setzt zum vollen Genuss allerdings sehr gute Englischkenntnisse voraus.

Aussagen zu Kriegen gelten auch für Krisen

Die Aufzählung von Nawaz, auf die ich mich beziehe, umfasst sieben Punkte. Interessant erscheint mir, dass die darin enthaltenen Aussagen nicht nur für Kriege zutreffend erscheinen. Sie sind meines Erachtens genauso gut für Krisen aller Art anwendbar. Oder auch für Pseudo-Krisen, weil wir in manchen Fällen nicht sicher sein können, ob wir es mit wirklichen existenziellen Problemen zu tun haben oder nur mit eingebildeten oder von irgendeiner Seite behaupteten. Ich erlaube mir daher, meinen persönlichen insbesondere auf die Corona-Zeit bezogenen Kommentar beizufügen.

> Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit

„Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge.“ Dieser Ausspruch liegt mir noch in den Ohren, obwohl es schon Jahrzehnt her ist, dass ich ihn das erste Mal gehört habe.

> Krieg fördert Zentralisierung

In der ganzen Zeit der Corona-Berichterstattung ist eines mit Sicherheit passiert: Alle Medien waren plötzlich einer Meinung und verhielten sich, als wären sie gleichgeschaltet.

> Zentralisierung unterstützt die Propaganda

Wir haben es dann mit Propaganda zu tun, wenn nur eine einzige gleichlautende Meinung als gültig und zulässig anerkannt wird.

> Propaganda schließt Fragen aus

Wer der konformen Meinung widerspricht, wird Schwurbler oder Wissenschaftsleugner genannt und keinesfalls ernst zu nehmen, sondern zu sanktionieren.

> Die sich Fragen verschließen, verlieren Kriege

Die Wahrheit kommt irgendwann ans Licht und jene, die Propaganda verfasst und verbreitet haben (Politiker, Wissenschaftler, Journalisten) verlieren Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

> Diejenigen, die Kriege verlieren, geben denen die Schuld, die Fragen stellen

Gesichtsverlust darf nicht sein, schuld am Desaster sind diejenigen, die sich Anordnungen nicht gefügig gezeigt und somit die Mehrheit verunsichert haben.

> Ergebnis: Mehr Zentralisierung, um Dissens zum Schweigen zu bringen

„Die Zügel müssen wesentlich fester angezogen werden, es darf gar nicht erst zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten kommen.“

Fazit

Jeder Staatsbürger tut gut daran, sich nicht auf Massenmedien zu verlassen, sondern ist aufgerufen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die möglichen Quellen dazu sind zahlreich, Bücher, Blogs und Internetquellen jeglicher Art sind mit wenig Aufwand zugänglich. Man muss sich allerdings die Mühe machen, die bequeme massenmediale Berieselung auf ein Minimum einzuschränken. Grundsätzlich ist aber gesunde Skepsis nicht nur gegenüber allem Aufgeschnapptem nötig, sondern ebenso ein gerütteltes Maß an Vorsicht, was eigene – vor allem vorschnelle – Urteile betrifft.

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