Sonnek

Rufzeichen

… ist Spross einer armen indischen Einwandererfamilie in die USA, der es allen Schwierigkeiten und Vorurteilen zum Trotz und auch mit einer guten Portion Glück schaffte, durch seinen immensen Bildungshunger Studienplätze an renommierten Schulen und Universitäten zu ergattern. Er studierte unter anderem Wirtschaft und Computerwissenschaften und wurde danach innerhalb weniger Jahre zu einem vielfachen Unternehmensgründer. Heute ist er mit 47 Jahren ein gesuchter Investor in Start-Ups, der an etwa zweihundert Unternehmen beteiligt ist. Auf seinem Twitter-Account informierte er eine Zeitlang über seine Prinzipien.

Viele der Aussagen Naval Ravikants sind von zeitloser Gültigkeit, mit dem Ergebnis, dass ich mir zahlreiche Tweets gespeichert habe, um später irgendwann darüber in Ruhe nachdenken zu können. Er gab natürlich eine Vielzahl von Interviews, auch Joe Rogan kam an ihm nicht vorbei. Allein die Mitschrift seiner interessantesten Aussagen – ohne all die Zwischenfragen des Interviewers – benötigt einen Umfang von elf Seiten. Kein Wunder, dass auch Buchautoren auf ihn aufmerksam wurden. Naval selbst ist, wie man sich unschwer vorstellen kann, ein vielbeschäftigter Mann, der keine Zeit hätte, sich der Abfassung eines Buches zu widmen.

Eric Jorgenson ist Produkt-Entwickler und Schriftsteller, der mit seiner Familie in Kansas City in den USA lebt. Er hat Navikants zentrale Aussagen zusammengetragen und in einem netten Buch herausgegeben mit dem Titel „The Almanack of Naval Ravikant – A guide to wealth and happiness“, das unter ISBN 978-1-5445-1421-5 in einer Taschenbuchausgabe erschienen ist (mittlerweile auch auf Deutsch erhältlich, Anm.). Der Autor hat sich seine Aufgabe nicht leicht gemacht und eine Vielzahl von Quellen „angezapft“, die er penibel auflistet. Die Aussagen Navikants ordnet er nach Sachthemen. Niemand geringerer als Tim Ferriss verfasste das Vorwort zu diesem Buch.

Aus all diesen vorhin zitierten Quellen habe ich das Interview mit Joe Rogan ausgesucht und einige Aussagen daraus wiederum mit DeepL übersetzt. Die Zitate sind kursiv wiedergegeben. Die Ansichten Navikants müssen nicht mit meinen übereinstimmen, ich lasse sie für sich reden und spare mir jeglichen Kommentar:

-        Das Leben ist kurz, man muss verallgemeinern, sehen, was das Leben zu bieten hat. Spezialisierung ist etwas für Ameisen.

-        Gesundheit kann eine Wahl sein. Ernährung kann eine Wahl sein. Fitness kann eine Wahl sein. Harte Arbeit kann eine Wahl sein. Geld zu verdienen kann eine Wahl sein. Auch Glück kann eine Wahl sein.

-        Tun Sie Ihr Bestes, um nicht Tausende von Wünschen zu haben, und vor allem keine unbewussten Wünsche. Wählen Sie einen zentralen Wunsch für Ihr Leben und lassen Sie den Rest los.

-        Wir leben in einer Welt mit unendlicher Hebelwirkung, in der Ihre Handlungen tausendfach vervielfacht werden können.

-        Beispiele für Hebelwirkung: Technologie, Sprache, Verbreitung eines Gedankens, Schreiben von Worten, Betreiben eines Podcasts, Schreiben von Code, Investitionen mit Ihrem Geld, Menschen für Sie arbeiten lassen.

-        Klares Denken führt zu besseren Entscheidungen, Beurteilungen und Ergebnissen. Um Spitzenleistungen zu erbringen, müssen Sie lernen, Ihre Gedanken zu zähmen.

-        Hoher Stress kann einen viel schneller umbringen als Zigaretten, Koks oder McDonalds.

-        Wir betrachten die Welt gerne als linear. 8 Stunden Arbeit, 8 Einheiten Output. So funktioniert das aber nicht. Die Welt ist höchst asymmetrisch.

-        Was Sie tun, wie Sie es tun, mit wem Sie es tun ist viel wichtiger als die Menge an Arbeit, die man investiert.

-        Maschinen arbeiten ständig von 9 bis 5. Menschen sind nicht so. Man wird nicht reich, indem man seine Zeit vermietet. Selbst Ärzte und Anwälte, die viel Geld verdienen, skalieren nicht schnell genug und fallen hinter andere zurück, die wissen, wie man Geld verdient.

-        Man muss ein Eigentümer sein, ein Unternehmen haben, Eigenkapital besitzen, eine Marke besitzen. Um Wert zu schaffen, müssen Sie an der Spitze von etwas stehen, das exponentiell und nicht linear skaliert. Stellen Sie sich zwischen Kunden und Geld, und arbeiten Sie für sich selbst, nicht für andere Mittelsmänner.

-        Das Informationszeitalter wird das Industriezeitalter umkehren: Die meisten Menschen werden anfangen, für sich selbst zu arbeiten. Kein Chef, keine Hierarchie, Hierarchie, Hierarchie, Hierarchie, von oben nach unten.

-        Wenn dir jemand vorschreiben muss, wann du zur Arbeit zu erscheinen hast, was du anzuziehen hast, wie du dich zu verhalten hast, dann bist du kein freier Mensch. Egal wie reich man ist, das wird dann immer der Fall sein. Die Menschen wollen nicht Geld und Reichtum, sie wollen Freiheit.

-        In der heutigen hocheffizienten Welt sinken die Transaktionskosten drastisch, und Sie können im Grunde Ihr eigenes Ding machen, es gut machen, es für Sie tun, und die Leute werden zu Ihnen kommen. Andere werden Sie finden, weil Sie ihre Probleme lösen können.

-        Die Gig-Economy wird durch unsere Informations- und Kommunikationstechnologie begünstigt. Die optimale Größe des Unternehmens schrumpft. [Wikipedia: Gig Economy (von englisch gig für „Auftritt" und economy für „Wirtschaft") bezeichnet einen Teil des Arbeitsmarktes, bei dem kleine Aufträge kurzfristig an unabhängige Selbständige, Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden; Anm.]

-        Kluge Köpfe haben bereits herausgefunden, dass das Internet die Gig-Economy ermöglicht. Sie arbeiten aus der Ferne, in Ihrer eigenen Zeit, nach Ihrem eigenen Zeitplan, mit voller Eigenverantwortung, über Empfehlungen, Bewertungen und Geschäftsplattformen.

-        So sind Menschen am produktivsten: unabhängig. Die Vorstellung, dass Menschen Rädchen in einer Fabrik oder einer Maschine sind, wird verschwinden.

-        Es gibt keine endliche Anzahl von Arbeitsplätzen. Wir sitzen nicht herum und teilen seit der Steinzeit eine bestimmte Anzahl von Arbeitsplätzen auf. Die Gesellschaft und die kollektiven Bedürfnisse werden neue Arbeitsplätze schaffen, und diese sind unmöglich vorherzusagen.

-        Das Problem des Verlusts von Arbeitsplätzen durch Automatisierung ist die Geschwindigkeit des Übergangs von alten zu neuen Arbeitsplätzen. Wir wollen die Menschen schützen, nicht die Arbeitsplätze. Die meisten Jobs sind scheiße. Wir sind für kreative Arbeit geschaffen. Die Menschen müssen kreativ, flexibel und lebenslang lernend sein, um auf den Märkten der Zukunft bestehen zu können.

-        Wir haben einen Mythos über Bildung und Karriere. Wir betrachten Erwachsene als Menschen, die sich nicht selbst weiterbilden können. Wir betrachten Schulen als Orte, an denen man für einen Beruf ausgebildet wird, der das ganze Berufsleben andauert. All das ist falsch und überholt.

Soweit einmal eine Kostprobe!

Aktuelle Ergänzung angesichts der weltweiten Proteste gegen Covid-Maßnahmen – direkt von Twitter:

- The real divide is between people who want to fix everything and people who just want to be left alone. (Die wirkliche Kluft besteht zwischen Menschen, die alle Dinge in den Griff bekommen wollen, und Menschen, die einfach in Ruhe gelassen werden wollen.)

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