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Sachverständige können in manchen Fällen ihre Aufträge nicht auf sich allein gestellt ausführen, sondern sind auf die unterstützende Mitwirkung bestimmter Personen angewiesen. Diese helfen, den anfallenden Arbeitsaufwand abzudecken oder Informationen zu liefern, die der Sachverständige benötigt, um Fragen aus dem Gutachtensauftrag beantworten zu können. Üblicherweise stellen sie dazu bestimmte Fähigkeiten, Kenntnisse oder Mittel zur Verfügung. Es kommt auch vor, dass Hilfskräfte für Leistungen herangezogen werden, die der Sachverständige zwar selbst erbringen könnte, für die aber eigener Einsatz zu teuer käme.

Jeder Sachverständige wird in seiner Laufbahn eine Gruppe von Personen kennenlernen, die er bei Bedarf für solche Unterstützungsdienste hinzuziehen kann. Im Regelfall werden die in Frage kommenden Externe sein, auch deshalb, weil viele Sachverständige „Einzelkämpfer“ sind und über kein eigenes Personal verfügen. Nachfolgend sind aus der eigenen Praxis einige Einsatzbeispiele für Hilfskräfte beschrieben. Hinzuweisen ist darauf, dass beigezogene Personen vertrauenswürdig sein und insbesondere im Einsatz im Rahmen von Gerichtsverfahren zur Beachtung der für Sachverständige geltenden Verhaltensregeln angehalten werden müssen.

Berechnungen

Ist die Heizleistung der Wärmepumpe für das Wohngebäude ausreichend? Die Beantwortung dieser Frage erfordert zunächst einmal die genaue Kenntnis der Heizlast des Objekts. Die wiederum ist nur durch eine Berechnung nach geltender Norm zu erreichen. Diese Aufgabe erledigt in meinem Auftrag ein Ingenieurbüro, das über große Routine verfügt, weil die Durchführung solcher Berechnungen gewissermaßen zu ihrem täglichen Brot gehört. Auch wenn ein Sachverständiger die übermittelten Berechnungen noch genau kontrollieren wird müssen, ist der insgesamt angefallene Gesamtaufwand an Zeit und Kosten immer noch deutlich geringer, als wenn der Sachverständige die Arbeit „eigenhändig“ erledigt.

Messungen

Nur wenige Sachverständige verfügen über einen Fundus an Messgeräten, der sämtliche im Fachbereich anfallende Aufgaben abdecken kann. Auch hier ist es ratsam, an Unternehmen heranzutreten, die zum Beispiel Luftzustandsmessungen sehr häufig durchführen und daher einen guten Gerätepark besitzen. Von solchen Unternehmen kann man nicht nur die fachgerecht kalibrierten Geräte mieten, sondern sehr oft ist es ratsam, auch gleich das Personal mit zu engagieren, das nicht nur mit der Handhabung der Geräte gut vertraut ist, sondern dem Sachverständigen auch das Beschädigungsrisiko abnimmt.

Aufnahmen

Im Rahmen von Befundaufnahmen kann es erforderlich sein, Daten von mehreren Maschinen und Geräten zu erheben oder Maße von Gebäuden oder Räumen aufzunehmen. Dies kann für den Sachverständigen selbst schwierig bis unmöglich sein, wenn er am Ort der Befundaufnahme mit Parteien oder deren Vertreter zu tun hat, die oft allein schon durch ihre Fragen die Konzentration erschweren oder gar einen ständigen Informationsaustausch erzwingen. Eine hinzugezogene fachkundige Person, die parallel zur Tätigkeit des Sachverständigen die notwendigen Erhebungen macht oder Maße aufnimmt, kann dieses erfahrungsgemäß weitgehend ungestört tun.

Überprüfungen

Wenn im Rahmen eines Gutachtensauftrags an einem weitläufigen Objekt Druckprüfungen durchzuführen sind und dafür ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung steht, ist ein Einzelner schlichtweg überfordert. Die Mitarbeiter eines beigezogenen Installationsunternehmens können das aber unter Aufsicht eines Sachverständigen sehr wohl rasch bewältigen. – Wenn die Beweissicherung der Verlegung einer Fernwärmeleitung ausgedehnte Probegrabungen erfordert, wird der Sachverständige diese auch beim besten Willen nicht selbst erledigen können, sondern dazu ein Bauunternehmen heranziehen, das unter seiner Aufsicht die nötigen Arbeiten ausführt.

Untersuchungen

Untersuchungen schadhafter Gegenstände nehmen in Gutachten breiten Raum ein, wenn sie Auslöser größerer Schäden sind. Die häufige Aufgabenstellung, herauszufinden, ob am defekten Bauteil einer Installation ein Fehler am Werkstoff oder der Produktion vorliegt, oder ob ein Montagefehler für das Versagen ursächlich war, erfordert mitunter ausgedehnte oder aufwendige Untersuchungen bis hin zu Elektronenmikroskopie oder Computertomografie. Über derlei Geräte verfügt ein Sachverständiger nicht, daher er wird sich stets um gute Kontakte zu Institutionen bemühen, an die er sich wenden kann, wenn dies notwendig wird.

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