Sonnek

Gut geschrieben

22.08.2020
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Einige Zeitgenossen und eine Vielzahl von Menschen aus der Vergangenheit haben uns einen ungeheuren Fundus an Wissen und Weisheit anzubieten. Wir könnten daraus für uns wertvolle Erkenntnisse schöpfen. Leider kommen wir aber viel zu selten dazu. Einerseits decken die täglichen Geschäfte uns voll ein. Andererseits wissen wir meist gar nicht, welche Schätze da für uns bereitliegen. Zudem sind sie auch nicht leicht zu entdecken. Wollen wir also die Urlaubszeit im gerade auslaufenden Sommer, aber auch die durch den Coronavirus bedingte allgemeine Entschleunigung heute einmal entsprechend nutzen.

Auf unserem Weg durch den Alltag liegen immer wieder sprichwörtliche Edelsteine. Wir lesen und hören sie in Form von Aussagen, Zitate, Bonmots. Für viele davon ist es lohnenswert, sich zu bücken und sie aufzuheben, sprich, sie zu notieren. Dazu ist es gut, ständig ein Notizbuch in Griffweite zu haben. Im Lauf der Zeit kann dann schon eine ganze Menge dieser Juwelen zusammenkommen. Einige aus der Ausbeute des letzten halben Jahres sind nachfolgend zusammengestellt. Die Themen sind willkürlich gestreut, kurze Bemerkungen dazu sind angefügt. Bei englischen Zitaten wurde auf eine Übersetzung verzichtet, alle Zitate sind in kursiv gehalten.

Der US-amerikanische Sozialpsychologe Adam Maslow (1908 – 1970) ist bekannt als der Schöpfer der Bedürfnispyramide, die in vereinfachender Form menschliche Bedürfnisse und Motivationen beschreibt. Er regt uns zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit an, indem er sagt:

Wenn man absichtlich weniger aus sich macht, als man könnte, wird man für den Rest seines Lebens unglücklich sein.

Apropos Persönlichkeit. Dazu hat auch der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman (1918 – 1988), dessen Bücher lesenswert sind, etwas anzumerken:

You are under no obligation to remain the same person you were a year ago, a month ago or even a day ago. You are here to create yourself continuously.

Am Thema Krise kommen wir auch diesmal nicht vorbei. Der amerikanische Präsident Richard Nixon (1913 – 1994) hat als erstes amerikanisches Staatsoberhaupt die Volksrepublik China besucht. Von ihm soll folgendes bekannte Zitat stammen:

Die Chinesen brauchen zwei Pinselstriche, um das Wort „Krise“ zu schreiben. Ein Pinselstrich steht für Gefahr, der andere für Gelegenheit.

Weil wir schon bei Worten sind: Wir erleben in der Postmoderne, wie mit Worten manipuliert wird, wie sie neue Bedeutung bekommen. Wir erleben aber auch, wie die Political Correctness uns vorschreiben möchte, welche Worte verwendet werden dürfen und welche nicht. Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) lässt im „Faust“ seinen Mephistopheles folgendes von sich geben:

Mit Worten lässt sich trefflich streiten,

mit Worten ein System bereiten.

An Worte lässt sich trefflich glauben,

von einem Wort lässt sich kein Jota rauben.

Auf die Gefahr der Unterdrückung des freien Wortes hat unlängst der britische Politiker Jeremy Hunt (*1966) im Zusammenhang mit der anfänglichen Vertuschung des Corona-Virus in China hingewiesen:

The single biggest thing that went wrong in the global corona-virus crisis was the cover-up in China. That happened because it was a society where people are not allowed to question. It’s incredibly important that we continue to ask questions.

Auch hat kein Staat das Recht, über die Wahrheit wissenschaftlicher Prinzipien zu entscheiden, sondern er hat für Freiheit der Wissenschaft einzutreten. Dazu nochmals Richard Feynman:

No government has the right to decide on the truth of scientific principles! Instead it has the duty to its citizens to maintain the freedom, to let those citizens contribute to the further adventure and the development of the human race.

Abschließend nochmals etwas zum freien Wort, diesmal vom britischen Schriftsteller George Orwell (1903 – 1950), der in seinem Roman „1984“ die erschütternde Vision einer totalitären Gesellschaft skizziert hat:

If liberty means anything at all it means the right to tell people what they do not want to hear.

Dieses Zitat sollten wir auch nicht vergessen und vorsichtig sein, wenn hierzulande über Gesetze gegen „Hassreden“ diskutiert wird. Jemand hat einmal gesagt, die Verwendung des Begriffs sei nichts anderes als eine Form politischer Steuerung und Kontrolle …

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