Sonnek

Wissen verwerten

14.08.2020
Wissen

Zwei Kollegen aus dem Fachgebiet der Gebäudetechnik und zugleich sehr liebe Freunde sitzen bei mir im Büro. Sie haben in ihrer langjährigen Berufserfahrung umfangreiches Wissen und jede Menge Erfahrung angesammelt. Auch in einigen Jahren des Ruhestands sind sie nicht untätig geblieben. Spannende Ideen führten zu einem neuartigen Heizsystem, das mittlerweile marktreif ist. Es bringt Vorteile hoher Behaglichkeit, geringer Betriebskosten und zugleich geringer Anschaffungskosten. Einziges (und ewiges) Problem der Heizungsbranche: Sie ist trotz bester Erfolgsaussichten nur mäßig interessiert. Was tun?

Innovationen entstehen, indem sich brillante und nutzbringende Ideen auf dem Markt durchsetzen. Das ist den beiden Freunden bewusst. Es ist nicht nur das in vielen Stunden mit Probieren, Fehlersuchen und Verbessern hergestellte fertige Produkt, auf das es ankommt. Es ist auch nicht die Zahl an Vorteilen, die eine neue Sache für künftige Käufer, Anwender oder Geschäftsleute interessant macht. Und auch nicht der Einsatz von genug Kapital, der zum Erfolg führt. Alle diese und andere Faktoren spielen eine Rolle, aber ob sich Hoffnungen letztlich erfüllen, ist im Vorhinein praktisch nicht absehbar oder gar planbar.

Die Hoffnung auf Umsetzung ist da

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass das Produkt irgendwann doch von Erzeugung über Vertrieb seinen Weg bis zum Kunden findet. Wenn diese Hoffnung nie erfüllt wird, werden die Freunde das auch akzeptieren, haben aber nicht vor, ebendiese Hoffnung vorschnell aufzugeben. Sie wollen auch nicht tatenlos herumsitzen. Bis zu einem Durchbruch kann es einige Zeit dauern, also gilt es, das sich bietende Zeitfenster gut zu nutzen. Immerhin konnten sie bisher allen Widrigkeiten zum Trotz einige Projekte mit ihren Produktideen realisieren, die alle Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen haben.

Eine umfassende Darstellung fehlt

Was aber fehlt, ist eine umfassende Darstellung des neuen Systems. Es gibt noch keine Zusammenstellung des erworbenen Wissens, der Erfahrungen und der Ergebnisse von Versuchen, Berechnungen und Erkenntnisse. Zwar sind da Prospekte, Pläne, Angebotsunterlagen, Beschreibungen, Berechnungen, Musterstücke von Komponenten und vieles andere mehr. Aber es existiert keine übersichtliche Dokumentation des gesamten Systems. Als erstes Ergebnis ausführlicher Überlegungen werden sie jetzt damit beginnen, all ihr erworbenes Wissen zusammenzutragen.

Erster Schritt: Sammeln vorhandener Unterlagen

Die Freunde sind sich darüber einig, dass sie – auch aufgrund ihres Alters – nicht selbst den Aufbau des Vertriebssystems übernehmen wollen. Das wäre zwar durchaus möglich, aber wäre wohl besser in Händen Jüngerer. Sie sind andererseits sehr wohl in der Lage und auch willens, einen möglichen Interessenten über einige Jahre mit ihrem praktischen Knowhow zu unterstützen. Für den genannten Interessenten wäre eine Dokumentation des Systems erforderlich, eine Unterlage, die das gesammelte Wissen der Freunde beinhaltet. Also genau jene Dokumentation, die sie ohnehin erstellen wollen.

Tagesroutinen schaffen

Die weiteren Schritte nach dem Sammeln – Sichten, Ordnen und Ergänzen – werden vorerst bewusst zurückgestellt. Damit das Vorhaben tatsächlich in Fahrt kommt, wird jeder der beiden werktäglich einen festen Zeitpunkt und Zeitraum (mindestens eine Stunde) festlegen, der der Sammelarbeit gewidmet ist. Mit Sicherheit werden dabei wieder unterschiedlichste Ideen und Einfälle kommen, diese sollen genau notiert, aber vorerst noch nicht weiterverfolgt werden. Erste und vorrangige Beschäftigung muss das Sammeln der vorhandenen Unterlagen, Musterstücke, Prototypen, etc. bleiben.

Freudvoller Ausblick

Die ganze Sache ist damit ins Rollen gekommen, die Freunde stellen fest, dass die Arbeit an der zu schaffende Dokumentation ihnen viel Arbeit, aber auch Freude bereiten wird. Sie sind sich im Klaren, dass diese Dokumentation einen beträchtlichen Marktwert haben kann. In diesem Blog wollen wir sie über die nächsten Monate begleiten und in unregelmäßigen Abständen über den Status sowie über Erlebnisse und Erfahrungen berichten. Damit sollen auch alle jene ermutigt werden, die innovative Ideen haben, diese ebenfalls weiterzuverfolgen und dranzubleiben.

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