Sonnek

Energie

Richard Feynman, Nobelpreisträger für Physik, hat den Ausspruch getan: „Ich habe lieber Fragen, die man nicht beantworten kann als Antworten, die man nicht hinterfragen darf.“ Im Hinblick auf den Klimawandel sind wir bereits so weit, dass man nicht fragen darf, wie groß den der menschliche Anteil des Klimawandels nun wirklich ist. Der Einfachheit halber erwecken Medien, Politiker und Vertreter von NGOs den Eindruck, dass der Klimawandel – der nach Angaben des Weltklimarats ja offenbar weltweit feststellbar ist – ausschließlich auf menschliches Wirken zurückzuführen ist. Wer Zweifel äußert, wird von dieser Gruppe zum Klimaleugner gestempelt.

Richard Feynman hat noch etwas angemerkt: „Wissenschaft ist eine Kultur des Zweifels. Religion ist eine Kultur des Glaubens.“ Wenn der Weltklimarat darauf beharrt, dass gemäß einer Studie 97 Prozent von Wissenschaftlern darauf kommen, dass der menschgemachte Klimawandel eine unumstößliche Tatsache ist, dann kann ich das zur Kenntnis nehmen. Davon überzeugt sein muss ich deshalb noch lange nicht, einfach deshalb, weil ich die Behauptung nicht nachprüfen kann. Es mag richtig sein oder auch nicht. Ich behalte mir das Recht des Zweifels vor. Ich tue mir damit leicht, denn für mich hat das (vorerst) keine negativen Folgen.

Was tun aber Menschen, deren wirtschaftliche Existenz gefährdet ist, wenn sie nicht in die vom Forschungs-Geldgeber vorgesehene Linie des sogenannten wissenschaftlichen Mainstreams einstimmen? Man frage dazu etwa die amerikanische Forscherin Judith Curry, die ihrem Gewissen treu bleiben wollte und keinen anderen Ausweg sah, als sich in solch einer Situation in den Ruhestand zu flüchten, was ihr zum Glück möglich war. Und jetzt steigt der Druck der Medien, für die jedes Schreckensszenario mehr Aufmerksamkeit und damit bares Geld bedeutet, der Politik, die sich mit Aktionismus profilieren will auf Kosten der Steuerzahler natürlich, der NGOs, die von solchen Szenarien profitieren und jener verbündeten Wissenschaftler, die angestrengt in eine Richtung schauen.

Ich verlange die Freiheit zu Zweifeln, egal ob ich letztlich Recht habe oder nicht. Diese Freiheit ist mir genauso wichtig wie die Redefreiheit und genauso wichtig wie die Glaubensfreiheit. Das Gewicht der genannten 97 Prozent wäre dann nichts mehr wert, wenn zum Beispiel ein – nur ein! – Wissenschaftler unwiderlegbare Beweise vorlegen würde, dass nicht der Anstieg des Kohlendioxids die Erwärmung der Atmosphäre verursacht, sondern dass es sich genau umgekehrt verhielte, dass nämlich der Temperaturanstieg den CO2-Gehalt bedingt. Was wäre dann? Würde man diesen Leugner als Ketzer am Scheiterhaufen verbrennen wollen? Wohl ja, zum Glück aber nur auf dem medialen. Ich will jedenfalls die Freiheit zum Zweifel behalten!

Ich will auch an Prognosen zweifeln dürfen, ich bin diesbezüglich ein gebranntes Kind: Ich war in den 1980er-Jahren Teilnehmer einer Veranstaltung des hochangesehenen Club of Rome. Seine Prognose hinsichtlich der Erdölförderung lautete, dass spätestens im Jahr 2000 kein Erdöl mehr verfügbar sein würde. Und heute? Niemand hätte sich vorstellen können, dass die Öllieferländer fördern wie eh und je, vor allem hätte sich niemand denken können, dass ausgerechnet die Vereinigten Staaten so viel Öl produzieren, dass sie in den kommenden Jahren gar zum Ölexporteur heranwachsen würden. Soviel zu Exaktheit von Vorhersagen.

Heute zweifle ich an der Relevanz von Prognosen, die uns erklären, dass in hundert Jahren der Meeresspiegel um viele Meter höher sein würden als heute und dass Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren, wenn die Menschheit seit zig Jahrtausenden in der Lage war, sich anzupassen. Oder dass die Wirtschaft in sechzig Jahren um zehn Prozent weniger wachsen wird, wenn keiner erwähnt, dass sich dieselbe Wirtschaft in ebendiesem Zeitraum vervielfacht haben wird. Wen interessieren dann noch zehn Prozent? Ich zweifle an Extremszenarien von Klimamodellen, die uns maximale Temperaturanstiege prognostizieren, wenn jeder halbwegs Interessierte weiß, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten gleichzeitiger Extrema gegen Null geht?

Ich zweifle an der Lauterkeit von Journalisten, Politikern und Aktivisten, die allen Ernstes eine Empörungs- und Angsterzeugungsindustrie befeuern, die auf eine Ökodiktatur mit Essens- und Verhaltensvorschriften hinausläuft, wenn aus den Daten internationaler Organisationen abzulesen ist, dass alle diese Maßnahmen nicht ausreichen, den CO2-Ausstoß der Welt auf ein vertretbares Maß einzubremsen. Die auch nicht darauf hinweisen, dass selbst dann, wenn die gesamte westliche Welt ihre Emissionen morgen auf Null setzt, der CO2-Anstieg nicht zu bremsen sein wird, weil unschwer abzusehen ist, dass die Schwellenländer im Jahr 2040 bereits drei Viertel der Gesamtemissionen verursachen und nur das Verhindern dieser gewaltigen Emissionen nachhaltige Verbesserungen bewirken kann!

Ich will nicht zum Glauben an den menschgemachten Klimawandel gedrängt oder gar gezwungen werden. Glaube ist eine freiwillige Entscheidung der Persönlichkeit, jeder glaubt an etwas. In Anlehnung an Paul Watzlawick hat der Grazer Universitätsprofessor Friedrich Zimmermann festgestellt: „Man kann nicht nicht glauben.“ Als überzeugter Christ glaube ich an einen persönlichen Gott und die Erlösung der Menschen durch Jesus Christus. Dieser Glaube gibt meinem Leben Halt und Sinn und macht es lebenswert. Persönlicher Glaube hat aber nach den Worten Feynmans nichts mit Wissenschaft gemein.

Selbstverständlich bleibt es jedermann unbenommen, an den menschgemachten Klimawandel glauben zu wollen. De facto wurde ja letzterer längst zu einer säkularen Religion sogenannter Progressiver – der Klimareligion – erhoben, mit allen ihren Ausprägungen: Gesellschaftliche Verdammnis für Leugner, Ächtung von SUVs und Flugreisen, Buße durch Fleisch- und sonstigen Konsum- und Erlebnisverzicht, Erlösung durch CO2-Steuern, kritiklose Annahme von Panik-Botschaften kindlicher Untergangspropheten, kinderkreuzzugartige Streikprozessionen usw. Das prägt das persönliche und gesellschaftliche Leben auch, halt in Richtung einer von Evangelisten des anthropogenen Klimawandels vorgegebenen Knechtschaft aller Steuerzahler. Aber dass diese ökospirituelle Erlösungsbewegung die Wissenschaft als Sichtschutz für ihre obskuren Ziele in Geiselhaft nehmen will, ist unzulässig und erfordert Widerstand.

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