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Energie

Der im letzten Beitrag erwähnte Bericht „Global Energy & Status Report – The Latest Trends in Energy and Emissions in 2018“ der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris enthält einen tabellarischen Zahlenteil, aus dem sich eine Reihe interessanter Schlüsse ziehen lässt. Interessant sind besonders die Angaben für Europa, da in unserem Kontinent wahlzeitnah gerade wieder einmal die Klimadiskussion hochgeschaukelt worden ist (vielleicht weil ein paar NGOs dringend wieder Spenden brauchen) und die Energieverbräuche und CO2-Emissionen einer weiteren Betrachtung wert erscheinen. Dazu ZDF (Zahlen, Daten, Fakten).

Globaler Energiebedarf nach Energiearten

Hauptenergieträger ist immer noch Erdöl, dessen Anteil 31 Prozent beträgt. Er ist allerdings rückläufig, 2010 betrug er noch 37 Prozent. An zweiter Stelle liegt Kohle mit 26 Prozent, der Anteil lag 2010 bei 23 Prozent, ist also gestiegen. Danach folgt Erdgas mit 23 Prozent (2010: 21 Prozent). Kernenergie trägt 5 Prozent bei, ist anteilsmäßig leicht rückläufig und betrug 2010 noch 7 Prozent. Interessant sind die Erneuerbaren: Biomasse macht den Löwenanteil aus mit 10 Prozent (seit 2010 unverändert), Wasserkraft bringt immerhin 3 Prozent (2010: 2 Prozent), alle übrigen Erneuerbaren (inklusive Solarenergie!) nur 2 Prozent (2010: 1 Prozent).

Globale Stromerzeugung nach Energiearten

Im Zuge der Modernisierungen quer über alle Länder ist der steigende Strombedarf eine Konstante. Hauptträger ist Kohle mit 38 Prozent (2010: 39 Prozent), gefolgt von Erdgas mit 23 Prozent (2010: 18 Prozent). An dritter Stelle liegt bereits die Wasserkraft mit 16 Prozent (2010: 17 Prozent), gefolgt von Kernenergie mit 10 Prozent (2010 noch 17 Prozent!). Bei den Erneuerbaren liegt Windenergie voran mit 5 Prozent (2010 noch 0 Prozent), gefolgt von Biomasse und Abfall mit 3 Prozent (2010: 1 Prozent), sowie Solarstrom aus Photovoltaik mit 2 Prozent (2010: 0 Prozent) und restlichen Erneuerbaren mit 1 Prozent (unverändert).

Globaler Primärenergiebedarf nach Regionen

Spitzenreiter im Primärenergiebedarf ist bereits seit einiger Zeit China mit einem Anteil von derzeit 22 Prozent (Steigerungsrate 2018 +3,5 Prozent), gefolgt vom langjährigen Spitzenreiter USA mit 16 Prozent (+ 3,7 Prozent). An dritter Stelle liegt bereits Europa mit einem Bedarfsanteil von 14 Prozent (mit bemerkenswert niedriger Steigerungsrate von + 0,2 Prozent). An vierter Stelle liegt das Schwellenland Indien, das zwar nur einen Anteil von 7 Prozent beansprucht, jedoch mit Abstand die höchste Wachstumsrate von 4 Prozent aufweist. Der Rest der Welt kommt im Schnitt auf eine Rate von 1,8 Prozent.

Primärenergiebedarf an Kohle nach Regionen

Kohle zieht mit Abstand die höchsten CO2-Emissionen nach sich. Auch in diesem Bereich liegt China unangefochten an der Spitze mit sage und schreibe 51 Prozent (+ 1 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgt Indien mit einem Anteil von 11 Prozent. Aber einer Steigerungsrate von 5 Prozent! Fast gleichauf liegen Europa mit 9 Prozent und die USA mit 8 Prozent, beide mit fallenden Raten von -2,6 und -4,5 Prozent, was auf deutliche Umstiegs-Bemühungen hinweist. Der Rest der Welt kommt zusammengenommen auf eine durchschnittliche Steigerungsrate von 1,4 Prozent.

Primärenergiebedarf an Erdöl nach Regionen

Spitzenreiter in dieser Energieart sind nach wie vor die USA, die einen Anteil von 22 Prozent verbuchen und mit +2,7 Prozent auch noch auf eine deutliche Steigerungsrate verweisen müssen. Es folgt bereits Europa mit 15 Prozent, aber einer geringen Steigerungsrate von +0,2 Prozent. Nicht weit dahinter liegt bereits China mit einem Anteil von 13 Prozent, aber einer Steigerungsrate von +3,5 Prozent. Indien verantwortet bloß 5 Prozent, weist aber die höchste Steigerungsrate von 4,5 Prozent auf. Der Rest der Welt begnügt sich hingegen mit einer niedrigen Steigerungsrate von +0,2 Prozent.

Primärenergiebedarf an Erdgas nach Regionen

Auch in diesem Energiefeld liegen die USA mit einem Anteil von 22 Prozent sehr deutlich voran und weisen noch dazu eine Steigerungsrate von 10,5 Prozent auf. Auch hier folgt wieder Europa mit einem Anteil von 15 Prozent, aber einer negativen Rate von -1,9 Prozent. Chinas Anteil ist mit 7 Prozent noch relativ gering, jedoch liegt die Steigerungsrate in einer Rekordhöhe von +17,7 Prozent. Eine untergeordnete Rolle scheint Erdgas hingegen in Indien zu spielen, das einen Anteil von 2 Prozent aufweist und eine Steigerungsrate von 4,7 Prozent. Der Rest der Welt zeigt eine durchschnittliche Steigerungsrate von 4 Prozent.

Globale Energieerzeugung aus Erneuerbaren Quellen

In diesem für die Zukunft bedeutsamen Feld liegt China mit einem globalen Anteil von derzeit 27 Prozent bei einer Steigerungsrate von 10,9 Prozent uneinholbar voran, gefolgt bereits von Europa mit einem Anteil von 22 Prozent und einer Steigerungsrate von 8,5 Prozent. Abgeschlagen sind die USA mit einem Anteil von 11 Prozent und einer Steigerung von bescheidenen 4,1 Prozent. Indien liegt erst bei ebenfalls bescheidenen 4 Prozent, weist aber immerhin eine Steigerung von 10,6 Prozent auf. Der Rest der Welt kommt auf eine durchschnittliche Steigerungsrate von nicht gerade berauschenden 4 Prozent.

Anteile an der globalen Gesamtemission von CO2

Mit großem Abstand führt in diesem Bereich China, das einen Anteil von 29% zu verantworten hat mit einer Steigerungsrate von 2,5 Prozent. Nur etwa halb so groß ist die Emission der USA, die 25 Prozent mit einer Steigerung von 3,1 Prozent aufweisen. Als Dritter Emittent folgt Europa mit einem Anteil von 12 Prozent, das aber als einzige Region einen Rückgang aufweist in der Höhe von -1,3 Prozent. Indien trägt zwar nur 7 Prozent bei, weist aber mit +4,8 Prozent die höchste Steigerungsrate auf. Der Rest der Welt „begnügt“ sich mit einer Steigerung von durchschnittlich 1,1 Prozent.

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