Sonnek

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Liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Freiberuflerzunft, Ihr schreibt zu wenig! Blogs zum Beispiel. Ihr beraubt Euch damit der Möglichkeit, mit allen an Euch und Eurer Tätigkeit Interessierten Beziehung aufzunehmen und Eure Gedanken mit ihnen zu teilen. Das ist aber auch für Euch persönlich sehr schade, da Ihr damit auf den größten Vorteil verzichtet, den Schreiben hat, nämlich seine Gedanken schärfen zu müssen, bevor man eine Aussage, eine Darlegung oder einen Sachverhalt zu Papier bringt. Was hindert Euch? Faulheit? Sicher nicht, sonst wäret Ihr keine Selbstständigen. Zeitmangel? Eine Frage der Prioritäten. Nichtkönnen? Gilt nicht …

… denn es gibt genug Möglichkeiten, Schreiben zu lernen oder wenn man’s schon recht gut kann, es zu verbessern. Dazu braucht es nicht einmal Schreibkurse, für den Anfang genügen schon einige wenige Grund­sätze, die man beachten muss, um lesbare Texte zu schaffen. Ich lerne gerne, hab auch schon Schreibkurse bei und mit Schriftstellern besucht und Wertvolles dazugelernt. Natürlich macht Übung den Meister oder zumindest einen annehmbaren Schreibhandwerker. Lernen durfte ich auch von ganz einfachen Ratschlägen, etwa von John Maxwell, aber auch von solchen Kalibern wie Stephen King.

Heute aber will ich solche simplen Tipps weitergeben von Scott Adams, einem begnadeten Cartoonisten („Dilbert“), politischem Kommentator und Autor mehrerer Bücher unterschiedlichster Ausrichtung. Er profitierte seinen Angaben zufolge sehr stark von einem Kurs fürs „Business-Writing“ von Ratschlägen, die er schon in einem Blog-Beitrag aus dem Jahre 2007 aufgezählt und dann nochmals in seinem Buch „Win Bigly“ wiedergegeben hat. Diese Tipps sind nachstehend aus dem Englischen übersetzt und auf das Sinngemäße und Wesentliche reduziert wiedergegeben. Auch die mir bekannten Schriftsteller haben deren Wichtigkeit bestätigt!

  • - Will man klar und überzeugend sein, muss man die Dinge einfach halten. Einfaches Schreiben ist überzeugend. Eine gute Begründung in fünf Sätzen bewegt die Leser mehr als eine brillante in hundert.
  • - Einfach bedeutet, unnötige Worte zu vermeiden. Scheib‘ nicht „Er war sehr glücklich“, wenn es genügt zu sagen „Er war glücklich“. Man meint, dass „sehr“ sei wichtig. Ist es nicht. Sätze kürzen!
  • - Humor ist sehr ähnlich dem Schreiben im Geschäftsleben. Man halte es einfach. Der Hauptunterschied liegt in der Wortwahl. Für Humor verwende man nicht „trinken“, wenn man stattdessen „runterschütten“ sagen kann.
  • - Der erste Satz muss den Leser packen. Er muss treffen und den Leser richtig neugierig machen. Es lohnt sich, diesen ersten Satz genau zu überlegen und wenn nötig mehrmals umzuformulieren.
  • - Schreibe kurze Sätze. Packe nie mehrere Gedanken in einen Satz. Die Leser sind nicht so klug wie man glaubt.
  • - Lerne, wie das Hirn Informationen ordnet. Leser erfassen „Der Junge traf den Ball“ leichter als „Der Ball wurde vom Jungen getroffen“. Beide Sätze meinen das Gleiche, aber es ist leichter, sich zuerst den Handelnden („Der Junge“) vorzustellen als die Handlung („den Ball treffen“). Alle Gehirne arbeiten so.
  • - Das war’s. Das sind jene zwanzig Prozent Regeln, die schon achtzig Prozent des guten Schreibens ausmachen. Gern geschehen.

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