Sonnek

Pfeil

Einschlägige Erfolgstipps schwirren gefragt oder ungefragt ständig durch alle Arten von Medien. Man nimmt sie vielleicht zur Kenntnis, geht aber letztlich unverändert und unbetroffen wieder zur Tagesordnung über. Manche machen sich vielleicht die Mühe, Erfolgsmethoden zu studieren, besonders wenn sie jenen prominenten Zeitgenossen entstammen, von denen man weiß, dass sie es geschafft haben. Dies beflügelt von der trügerischen Hoffnung, sich eine Scheibe davon für das eigene Fortkommen abschneiden zu können. Wirklich brauchbare Anhaltspunkte für nachhaltigen Erfolg gibt es aber durchaus, nur sind die nicht sonderlich spektakulär.

Es war eher eine beiläufige Bemerkung im Zuge eines Vortrags vor vielen Jahren, dessen Titel ich schon vergessen habe. Vielleicht gerade wegen ihrer Beiläufigkeit hat sie zum Nachdenken angeregt und ist im Gedächtnis haften geblieben. Zielgruppe des Vortrags war eine bunte Mischung von Unternehmern und leitenden Angestellten aller Altersgruppen, die sich für bedingungslose Integrität in ihrer geschäftlichen Tätigkeit entschieden hatten. Vortragender war niemand geringerer als Dennis Peacocke, Autor mehrerer Bücher und Initiator und Leiter einer Organisation für Strategie in Beruf und Wirtschaft.

Aus reichem Erfahrungsschatz

Peacocke, ein kalifornischer Berkely-Absolvent, hat sich im Laufe seiner Karriere, die er als überzeugter Aktivist und Politikberater für Gewerkschaften begann, über mehrere Stufen schließlich hin entwickelt zu einem Verfechter gelebten Christentums und seiner positiven Auswirkungen auf Persönlichkeit, Familie, Gemeinschaft, Wirtschaft und Politik. Einige seiner (auf Englisch gehaltenen) Vorträge können übrigens auf YouTube aufgerufen werden. Wenn also ein solcher alter Hase aus seinem reichen Erfahrungsschatz – auch als Unternehmer – plaudert, hört man natürlich besonders aufmerksam zu.

Notwendige Persönliche Voraussetzungen

Es gibt zudem Vortragende, die präsentieren Themen nicht nur spannend, sondern mit einer großen Dichte an treffendenden Aussagen und wichtiger Information. Noch dazu stacheln sie Motivation an oder werfen gar den Fehdehandschuh persönlicher Herausforderung. Peacocke ist so ein Typ. Der wichtige Satz, der so nebenbei fiel, erschien aber im ersten Moment weder besonders bemerkenswert noch irgendwie an- oder gar aufregend und lautete etwa wie folgt: „Es braucht drei persönliche Voraussetzungen, um insbesondere als Unternehmer oder Selbstständiger erfolgreich zu sein: Fähigkeiten, Beziehungen und Disziplin.“

Eine wirkungsvolle Checkliste

Was steckt dahinter? Der Weg zur Selbstständigkeit oder ein Innehalten vor einer Neuorientierung beginnen mit einer umfassenden Bestandsaufnahme:

Fähigkeiten

Welche Fähigkeiten und welche Fertigkeiten bringe ich mit? Was kann ich, was nicht? Das bezieht sich nicht nur auf Fachwissen, sondern beinhaltet auch die doppelte Kreativität: Erst einmal die, etwas zu schaffen, das für Kunden wertvoll ist, weil es ihnen hilft oder einen Vorteil bringt, zweitens die Kreativität, mit den angebotenen Leistungen auch ausreichend zu verdienen. In beiden ist kein Durchschnitt erlaubt, wenn man wirklich weiterkommen will! Dazu gehört auch die Fähigkeit der Ausdauer, bis der erwünschte Erfolg sich einstellt und die Bereitschaft, auch Durststrecken zu durchwandern und nicht vorschnell aufzugeben.

Beziehungen

Wie gewinne ich Kunden? Wem kann ich dienen? Wer benötigt mein Können? Die gesamte Wirtschaft ist ein Beziehungsgeflecht. Es sind Menschen, die schaffen, es sind Menschen, die Leistungen konsumieren. Die besten technischen Fähigkeiten nützen dem nicht, der sie nicht überzeugend an den Kunden bringen kann. Nicht nur das Hirn bestimmt das Geschäft, es ist nicht nur das Bauchgefühl, auf das es ankommt, Selbstständigkeit ist eine Herzenssache! Dem Kunden das Beste bieten, seinen Vorteil suchen, ihm dienen, darauf kommt es an, denn dienen kommt stets vor verdienen.

Disziplin

Worauf muss ich achten? Wie kann ich unnötiges Risiko vermeiden? Wie kann ich langfristig, dauerhaft und nachhaltig tätig sein? Wir brauchen Disziplin an allen Ecken und Enden: zeitlich, terminlich, unsere Kräfte betreffend, materiell, finanziell, vor allem aber Selbstdisziplin, mit der wir auch den Mitarbeitern Vorbild sein sollen. Disziplin ist nicht populär, aber unumgänglich notwendig. In Zeiten der Kargheit sowieso, besonders aber in Zeiten des scheinbaren Überflusses – Gefahren lauern dort, wo wir zur Nachlässigkeit neigen und wo Schlendrian einkehrt. Disziplin soll ständiger Begleiter sein!

Lebenslanges Lernen und Verbessern

In manchen meiner Seminare habe ich den Hunderttausend-Euro-Tipp propagiert: Steigere Dein Einkommen um hunderttausend Euro allein dadurch, dass Du jeden Tag über diese drei Dinge kurz nachdenkst, wenigstens einige Minuten als Tagesabschluss, und den Tagesablauf kurz reflektierst: Habe ich heute meine Fähigkeiten verbessert? Wie ist es mit meinen Beziehungen – geschäftlich und privat – gelaufen? Wie ist es mit meiner Disziplin gegangen? Wer die Lehren aus allen positiven und negativen Erkenntnissen zieht und sie beherzigt, wird sich ständig verbessern in Richtung zu ganzheitlichem Erfolg. Also: Worauf warten?

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