Sonnek

Wünsche

Beweggründe zur Selbstständigkeit sind vielfältig und orientieren sich an den vielen Vorteilen, die eine solche mit sich bringen kann: Unabhängigkeit, Freiheit von der Stechuhr, Selbstbestimmung über das Was, Wann und Wie der beruflichen Tätigkeit, Chancen auf höheres Einkommen, mehr persönliches Prestige, zahlreiche Kontakte mit interessanten Menschen … die Aufzählung ließe sich noch weiterführen. Alle genannten Attribute haben gemeinsam, dass sie der eigenen Person unmittelbar vorteilhaft zugutekommen. Selbstständigkeit bringt aber auch noch eine andere Auswirkung mit sich …

… derer man sich vielleicht erst nach mehreren oder gar vielen Jahren gelebter Praxis bewusst wird: Die tiefe Freude und auch Erfüllung, die der erfolgreiche Dienst am Kunden oder Klienten machen kann. Damit ist nicht die Freude aus einem finanziell guten Geschäft gemeint, die genauso ihre Berechtigung hat, nein, es geht um etwas ganz anderes, doch dazu später.

Es geht nicht nur um Eigennutzen …

Die zuvor aufgezählten Beweggründe zur Existenz als Selbstständiger zielen auf den direkten Eigennutzen, was verständlich ist, will man doch im wettbewerbsgeladenen wirtschaftlichen Umfeld nicht nur überleben, sondern gut leben. Es gibt aber darüber hinaus auch so etwas wie einen indirekten Eigennutzen, der sich aus der Befriedigung daraus ergibt, dass man sich nicht nur selber dient, sondern auch dem Kunden oder Klienten hilft, ein Problem zu lösen, auch indem man ganz einfach für ihn da ist und ihn unterstützt.

…denn Zufriedenheit beinhaltet auch die Einbeziehung anderer

In diesem Zusammenhang sei auf einen Sachverhalt hingewiesen, den der US-Amerikaner und ehemalige Kriegsreporter Sebastian Junger in seinem Buch „Tribe. Das verlorene Wissen um Gemeinschaft und Menschlichkeit“* darstellt. Er verweist auf drei Dinge, die der Mensch braucht, um zufrieden zu sein oder anders gesagt ein erfülltes Leben zu führen:

-         Er muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit Sinn hat und die Gewissheit, dass er sie seinen Fähigkeiten entsprechend ausführen kann

-         Seine Lebensführung muss für ihn authentisch sein, also zu ihm passen

-         Er braucht das Empfinden, dass er mit anderen Menschen in Verbindung steht

Er weist darauf hin, dass diese inneren Werte schwerer wiegen würden als äußerliche wie Schönheit, Geld oder Status. In weiterer Folge meint er, sich um andere zu kümmern, sei nicht Altruismus, sondern ein tiefreichender Selbstzweck in Gesellschaften, die stabil bleiben wollen.

Vom Erfolg zur Bedeutung

Diese Erkenntnis wird auch durch die Lebenserfahrung bestätigt, dass Selbstständige zwar in jüngeren Jahren sich voll auf Erfolg – vor allem auf materiellen – konzentrieren, ab der zweiten Lebenshälfte aber bestrebt sind, dass alles was sie tun, Sinn hat und für ihn und andere eine gewisse bleibende Bedeutung hinterlässt. Das gilt auch für Beziehungen. Geschäftsleben bedeutet ständiges Treffen von Vereinbarungen und das Auflösen derselben nach erfolgtem Auftrag.

Mit noch mehr Freude an künftige Aufträge herangehen

Aber immer bleibt etwas von den eingegangenen Beziehungen zurück, auf beiden Seiten, auch wenn sie oft nur flüchtig gewesen sein könnten. Je mehr und je früher ein Selbstständiger erkennt, dass die schönsten und befriedigendsten Erlebnisse aus jenen Ereignissen stammen, in denen er seinen Kunden oder Klienten bestmöglich gedient hat, desto stärker wird sich nachhaltige Freude über das eigene Tun einstellen und umso besser und entspannter wird man an künftige Aufträge herangehen können.

Haben Sie Erfahrungen oder Anmerkungen zum Thema? Ihre Reaktion würde mich freuen!

*) Quelle: Kleine Zeitung vom 20.08.2017, S. 10

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