Sonnek

Hände

Selbstständige, Unternehmer und Freiberufler sind ganz allgemein bestrebt, gute Beziehungen zu ihrem beruflichen und sozialen Umfeld aufzubauen, neue Menschen kennenzulernen, nicht zuletzt seine Fühler nach potentiellen Kunden auszustrecken. Ein aktiver Geschäftsmann schafft sich natürlich dazu aus eigenem Antrieb Gelegenheiten, etwa durch Einladungen zu einem gemeinsamen Essen. Er nutzt dafür aber auch seine Anwesenheit bei größeren gesellschaftlichen Anlässen. Wobei es im Grunde genommen belanglos ist, ob es sich dabei nun um geschäftliche oder private Termine handelt.

Anlass für die folgenden Anmerkungen waren Beobachtungen in Kongressen, Klassentreffen, Hochzeiten u.a.m., also in Ereignissen, die ausreichend Gelegenheiten zu persönlichem Austausch auch mit bislang Unbekannten oder eher selten zu treffenden Bekannten boten. Gemeinsames Merkmal all dieser Begebenheiten war, dass sie im Vorfeld eher freudige Erwartungen auslösten als irgendwelche Hoffnungen auf daraus erwachsende geschäftliche Vorteile. Demensprechend entspannt konnte man daher teilnehmen.

Über Gruppen …

Eine Gemeinsamkeit aller dieser Veranstaltungen liegt darin, dass sich Gruppen derjenigen bilden, die auch außerhalb der Veranstaltungen schon engeren Kontakt haben oder hatten, beispielsweise Organisatoren oder Veranstalter, Vortragende oder Akteure, die einen gleichartigen Auftrag haben, Familienclans, Leute mit langjähriger engerer Beziehung. Gehört man dazu, läuft man Gefahr, andere Personen, mit denen man auch gerne Kontakt aufgenommen hätte, zu vernachlässigen oder zu ignorieren. Wenn dann alles vorbei ist und man seufzt, dass man mit dem oder der auch noch gerne geredet hätte, ist es zu spät.

… und Einzelne

Andersherum hat man als Einzelner und Nicht-Angehöriger einer dieser Gruppen und als weitgehend Unbekannter die Situation, dass man zwar freundlich empfangen und willkommen geheißen wird, sich danach aber mangels weiterer Vorstellung durch Dritte – so man überhaupt will – seine Gesprächspartner selber suchen wird. Während man sich in angelsächsischen Ländern problemlos einer der oben genannten Gruppen anschließen kann, wird das hierzulande eher nicht geschätzt. So man nicht gerade Sitznachbarn zugeteilt bekommt wird man sich an andere „Alleingelassene“ wenden.

Echtes Interesse …

Ein Gespräch zu starten ist einfach, im seltensten Fall bedeutet das Gegenüber durch betonte Einsilbigkeit, dass kein weiteres Gespräch erwünscht ist. Zudem eignet sich „Small-Talk“ bestenfalls für einen Einstieg im Rahmen einer kurzen gegenseitigen Vorstellung, im Regelfall sind Menschen erfreut, wenn man sich echt, aufrichtig und ohne Hintergedanken für sie interessiert. Was natürlich voraussetzt, dass man dabei nicht auf peinliche Weise aufdringlich wird. Es gilt wie so oft auch hier wieder die Goldene Regel: „Begegne dem anderen so, wie du möchtest, dass dir begegnet wird.“

… kann wertvolle Anregungen bringen

Eine Erfahrung aus solchen Interaktionen besteht darin, dass Menschen gerne über sich Auskunft geben, wenn man sich ihnen zuwendet, dies sogar sehr detailliert, und dass sie gerne über Erfolge und auch Niederlagen berichten. Dabei erfährt man über durchaus spannende Lebenssituationen, von denen man froh ist, sie nicht selbst erlebt zu haben. Aber es finden sich darin auch sehr oft Informationen, Lehren oder Erfahrungen, die man dankbar als hilfreich zur Kenntnis nimmt. Besonders spannend sind die Erzählungen oder Berichte, in denen sich unerwartet Gemeinsamkeiten, vielleicht sogar künftige Anknüpfungspunkte herausstellen.

Zurücknahme ist vorteilhaft

Interessant ist dabei, dass – was eher auf Männer als auf Frauen zutrifft – die „interviewte“ Person so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass sie kein Interesse am Gegenüber zeigt. Es wird auch klug sein, dies auf sich zu belassen und den eigenen Mitteilungsdrang („ja, das ist mir auch so gegangen, bei mir war das dann so, dass …“) einzubremsen. Nur wenn es wirklich wichtig erscheint und der Person gegenüber Nutzen bringt, wird man unterbrechen. Eine weitere Erfahrung dabei: Man bleibt der anderen Person angenehm im Gedächtnis. Und wenn diese Person später einmal eine Kontaktaufnahme als vorteilhaft erachtet oder gar ein Geschäft vorschlagen will, wird sie sich melden …

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