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Großflächige Strahlungsheizungen liegen im Trend. Nicht nur, weil derartige Systeme ein behagliches Raumklima erzeugen können, sondern auch wegen des im Vergleich zu einer Konvektionsheizung deutlich geringeren Energieverbrauches. Sehr häufig taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, wie hoch denn nun die Temperaturen von Fußböden, aber auch Wänden und Decken von Wohnräumen sein dürfen, damit die erwähnte Behaglichkeit der Bewohner tatsächlich gegeben ist. Deshalb seien nachstehend die wichtigsten Grenzwerte für Heizen – aber auch für Kühlen – angegeben und kommentiert.

Heizen

Fußbodenheizungen:

Zu unterscheiden ist hier zwischen den Aufenthaltsbereichen eines Wohnraumbodens, in denen die Oberflächentemperatur keinesfalls höher sein darf als 29°C. Das gilt auch für die tiefst mögliche Außentemperatur! Ausgenommen davon sind Randzonen an den Außenwänden, insbesondere an Glasflächen, etwa Türen oder Glasfronten: Hier in Randzonen, die bis ein Meter tief sein können, darf die Höchsttemperatur bis auf 35°C klettern. Das gilt übrigens auch für Badezimmer, auch in diesen darf die Fußbodentemperatur am kältesten Tag 35°C betragen.

Wandheizungen:

Hier ist man etwas großzügiger, denn die Wandtemperatur ist bis zu einem Wert von 40°C zulässig. Wahrscheinlich hat man sich dabei ein bisschen an Kachelofenflächen orientiert, die übrigens noch viel wärmer werden können. Dennoch sind bei großflächigen Wandheizungen wesentlich niedrigere Temperaturen anzustreben, bei gut ausgelegten Systemen oder Elektroheizungen sind Oberflächentemperaturen von lediglich zwei bis drei Grad über der Raumlufttemperatur üblich. Mit Elektro-Wandheizungen („Infrarotheizungen“) hat man damit beste Erfahrungen gemacht.

Deckenheizungen:

In Wohnräumen wird hierzu empfohlen, dass die Oberfläche der Raumdecke 27°C nicht überschreiten soll, weil zu hohe Oberflächentemperaturen als nicht behaglich empfunden werden. Aber auch hier gilt, dass mit großzügiger – sprich großflächiger – Auslegung der Heizung sich bei Werten von 2 bis 3K über der Raumlufttemperatur beste Behaglichkeit erzielen lässt, praktisch merkt man gar nicht, dass hier überhaupt eine Heizung im Spiel ist.

Kühlen

Flächenkühlung ist natürlich – sieht man von exotischen Ansätzen wie Peltier-Kühlung ab – nur mit wasserführenden Systemen möglich.

Kühlen über den Fußboden …

… ist zugegeben nicht sonderlich effektiv. Denn es darf dabei keinesfalls die Kondensationstemperatur der Luft unterschritten werden, weil sich ansonsten Feuchteflecken bilden würden, die aus mehreren Gründen nicht erwünscht sind. Dabei ist gerade im Sommer die Luft sehr feuchtigkeitshaltig. Deshalb wird empfohlen, die Bodentemperatur im Kühlfall keinesfalls unter 19°C sinken zu lassen. Dazu werden üblicherweise Oberflächenfühler eingesetzt, die ein Unterschreiten dieses Grenzwerts unterbinden.

Kühlen über die Wand …

… ist natürlich auch möglich. Man lässt hier sogar etwas tiefere Temperaturen zu als sie bei Fußböden angegeben worden sind, nämlich 17°C.

Kühlen über die Decke …

… entspricht von der Leistung her dem Optimalfall, da nicht nur die Strahlungsfläche kühlend wirkt, sondern auch weil die warme Raumluft an der Decke gekühlt wird und so in den Raum „hinunterrieselt“. Man lässt sich bei Deckenkühlung eine Oberflächentemperatur von 17°C zu.

Woher stammen die angegebenen Zahlenwerte? Es sind natürlich Erfahrungswerte, die meisten Wertangaben finden sich in der ÖNORM EN 1264 bestätigt.

Das Wärmebild (die Thermografie) am Anfang des Textes wurde dankenswerterweise von einem exzellenten Spezialisten und Sachverständigen für derartige Aufnahmen auch kniffliger Art zur Verfügung gestellt, nämlich Dipl.-Ing. Reinhold J. H. Steinberger, nähere Informationen hier. Bei ihm liegt auch das copyright für diese Aufnahme.

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