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Hände

Nichts ist wertvoller als Hilfe zur rechten Zeit! Jeder Sachverständige braucht Kollegen, die ihn mit ihrem Fachwissen unterstützen können. Insbesondere dann, wenn er etwa in Gerichtsprozessen mit komplexen Sachverhalten konfrontiert ist, die zum Teil über seine Kompetenz hinausgehen. Es wäre ein unverzeihlicher Fehler, würde er Themen bearbeiten, die außerhalb seines Fachgebiets liegen. Jedes Fehlurteil, jeder Schaden, der durch eine solche Überschreitung seiner Befugnisse entstünde, hätte negative Folgen nicht nur für die Betroffenen, sondern vor allem für ihn selbst.

Zur Klarstellung: Wenn im Folgenden von Netzwerken die Rede ist, sind solche persönlicher und informeller Art gemeint, die sich für Sachverständige im Laufe ihrer Tätigkeit ergeben können. Nicht gemeint sind formelle Netzwerke, die als Vereine oder gewerbliche Unternehmen tätig sind.

Wie kommt ein solches Netzwerk zustande?

Ganz einfach: Durch den Aufbau und die Pflege von persönlichen Beziehungen. Indem man sich für andere Menschen und deren Tätigkeiten interessiert. Und zwar ganz unabhängig davon, ob man später einmal zusammenarbeiten kann oder nicht. Das braucht natürlich seine Zeit. Denn wesentlicher Faktor für eine gute Beziehung ist doch, dass allmählich gegenseitiges Vertrauen entsteht.  Es wäre daher eindeutig zu spät, sich ein Netzwerk bauen zu wollen, wenn man schon dringend Hilfe benötigt.

Um interessanten Kollegen begegnen zu können, hat ein Sachverständiger eine Fülle von Möglichkeiten, vor allem Treffen in Berufs- oder Interessensverbänden scheinen dazu gut geeignet. Natürlich spielen heutzutage soziale Medien eine wichtige Rolle, aber der persönliche Kontakt mit Zeit von Angesicht zu Angesicht ist wohl nach wie vor der beste Weg, sich kennenzulernen.

Was ist für eine Netzwerk-Partnerschaft besonders wichtig?

Vertrauen wurde schon erwähnt, es steht an erster Stelle. Es wird gefestigt durch Wissen um die Art, wie der Andere „tickt“: Man muss die Arbeitsweise, die Werte, die Ansichten und Eigenheiten des jeweils anderen kennenlernen und respektieren. Selbst dann, wenn man in manchen Punkten nicht übereinstimmen mag. Allerdings: Eigene Erfahrung lehrt, dass eine Zusammenarbeit mit notorischen Pessimisten, Nörglern und ausgeprägten Misanthropen keine Option darstellen kann, auch wenn sie noch so exzellente Fachexperten sein sollten.

Gegenseitige Achtung ist eine Grundvoraussetzung einer funktionierenden Netzwerk-Partnerschaft. Wenn im Zuge der Zsammenarbeit irgendwelche Probleme auftreten, ist sie eine gute Grundlage für das Ebnen von Konflikten. Aber auch dann, wenn einer der beiden Partner ungerechtfertigt von dritter Seite in „Beschuss“ gerät, muss vom Partner Verständnis und Unterstützung erwartet werden können.

Befragt man Kollegen nach ihren Prioritäten, wird sehr oft der Faktor Zuverlässigkeit angesprochen. Sie ist die logische Folge der vorhin genannten Faktoren. Es wird erwartet, dass der Netzwerkpartner zu seinen Verpflichtungen steht und zum Beispiel seinen Beitrag zu einem gemeinsamen Gutachten fristgerecht, zum vereinbarten Honorar in der verlangten Qualität bereitstellt. Ein Versagen in einem solchen Fall kann einen beträchtlichen Vertrauensknacks zur Folge haben.

Was ist für die praktische Arbeit mit Netzwerk-Partnern noch wichtig?

Klare Vereinbarungen. Die müssen nicht unbedingt schriftlich vorliegen, sondern können auch mündlich getroffen werden. Entscheidend ist dabei, dass jedem der Partner klar und bewusst ist, was er zu geben hat und was er bekommt. Das gilt für die Inhalte einer Arbeit genauso wie für das Honorar. Die beste Vorgangsweise ist immer die, sich möglichst detailreich vorher abzustimmen und erst nach völliger Klärung den Auftrag zu erteilen bzw. anzunehmen.

Laufende Information. Wenn ein Projekt am Laufen ist, sollten sich die Partner regelmäßig austauschen, nicht erst dann, wenn Probleme auftauchen. Dabei ist es für beide Seiten wichtig, nicht auf den jeweils anderen zu warten, etwa in der Art, dass der schon was tun wird, sondern „proaktiv“ auf den Partner zuzugehen. Das ist besonders bei längerdauernden Projekten wichtig.

Regemäßige persönliche Treffen. Auch und vor allem dann, wenn kein direkter Anlass dafür besteht. Am besten in entspannter Atmosphäre etwa bei einem gemeinsamen Mittagessen. Solche Treffen sind nicht nur wegen des wechselseitigen Informationsaustausches von Bedeutung, sondern sind auch ein Zeichen der gegenseitigen Anerkennung.

Haben Sie Anmerkungen dazu? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

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