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Ideen testenWas tun mit neuen Ideen zu Produkten oder Dienstleistungen, die uns im Berufsleben unterkommen und die unser Portefeuille erweitern könnten? Manchmal haben wir bewusst danach gesucht, manchmal sind sie uns einfach „zugefallen“. Sehen wir keine Chance auf Verwirklichung, verfolgen wir sie ohnehin nicht weiter. Manchmal jedoch stoßen wir auf Einfälle, aus denen Nuggets- oder Edelsteinpotential durchzuschimmern scheint. Wie können wir eine solche Idee testen, um herauszufinden, ob wirklich etwas dran ist? Eine recht einfache Methode, die wir dazu anwenden könnten, ist mir unlängst begegnet.

VOICE heißt auf Deutsch bekanntlich Stimme. In unserem Fall ist das ein Akronym, ein Wort, dessen Buchstaben wiederum Anfangsbuchstaben für (englischsprachige) Begriffe sind. Es stammt aus der Welt der Werbung und soll helfen, die Vorteile eines Produkts oder einer Dienstleistung ins rechte Licht zu stellen.

Hier wenden wir die Begriffe an, um die Produkt- oder Dienstleistung auf Sinnhaftigkeit zu testen. Jedes Wort entspricht einem Gesichtspunkt, unter dem die neue Idee betrachtet wird und zu jedem Punkt stellt man sich einige Fragen, wobei die hier gezeigten Beispiele sind und als Anregung für eigene Fragen dienen sollen.

V steht für VALUE, also Wert, Nutzen, Vorteil

Wird der Kunde durch die realisierte Idee einen hohen Nutzen haben? Ist dieser Nutzen offensichtlich, also leicht erkennbar? Gibt es einen deutlichen Mehrnutzen gegenüber anderen, ähnlichen Ideen?

O steht für ORIGINALITY, also Einzigartigkeit

Ist die Idee einzigartig? Gibt es ein deutliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber ähnlichen Ideen? Ist das Originelle, Neue daran auf Anhieb erkennbar?

I steht für INFLUENCE, also Einfluss, Prägung

Ist die Idee einprägsam? Wird sie leicht verstanden und angenommen? Erreicht und überzeugt sie die angedachte Zielgruppe?

C steht für CRAFT, also Fertigkeit

Steht hinter der Idee besonderes Können? Ist das für den Kunden ersichtlich? Oder andersherum: Verhilft die Idee dem Kunden zu außergewöhnlichen Fertigkeiten?

E steht für EXPERIENCE, also Erfahrung

Basiert die Idee auf außergewöhnlicher Erfahrung? Ist diese dem künftigen Kunden ersichtlich? Kann er besondere Vorteile daraus erwarten?

Wenn der Großteil der Fragen spontan mit ja beantwortet werden kann, hat die Idee Erfolgspotential und sollte in einer zweiten Runde weiter getestet werden: Die Antwort auf jede der Fragen wäre zu begründen und unter Anwendung aller W-Fragen (wer, was, warum etc.) gründlich zu durchleuchten.

Wozu der ganze Denk-Aufwand? Ganz einfach: Werden Ideen lediglich im Licht und unter den Gesichtspunkten der eigenen Vorstellungen großgezogen, begibt man sich in das Wagnis, dass später etwas angeboten wird, das kein Kunde braucht. Soll mir niemand sagen, dass das nicht vorkommt. Testet man aber eine Idee aus der Sicht des künftigen Kunden, indem man sich in seine Lage versetzt, kommt man viel weniger in Gefahr, am Markt daneben zu liegen. Das ist zwar eine reichlich banale Ansage, sie zu befolgen kann uns aber viel Zeit und Geld sparen.

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