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Leistung

Für die technische Gebäudeausrüstung (TGA) existiert wie für jedes Gewerk, das im Rahmen einer Gebäudeerrichtung zu planen ist, eine Beschreibung, ein sogenanntes Leistungsbild. Es legt fest, welche Bausteine eine vollständige Planungsleistung umfassen soll. Diese Bausteine, „Leistungsphasen“ genannt, sind als aufeinander folgende Schritte zu verstehen. Für jede Leistungsphase sind zu erbringende Tätigkeiten exemplarisch angeführt. Damit sollte sowohl für Ingenieur als auch Auftraggeber genau geklärt sein, was zu tun ist und welche Leistungen erwartet werden dürfen. Das aber ist sehr oft nicht der Fall.

Die Frage, ob oder in welchem Umfang eine vereinbarte Leistung tatsächlich erbracht worden ist oder nicht, wird nicht nur öfter von Beteiligten im Planungsprozess gestellt, sondern kann durchaus auch Gegenstand eines Gutachtensauftrages in einem Gerichtsprozess sein. Dabei stellt sich für den im Gerichtsverfahren bestellten Sachverständigen sofort die Frage, welche Maßstäbe ihm eine Beurteilungsgrundlage bieten können.

Leistungsbilder heutzutage unzureichend ?

Die Leistungsbilder allein sind als eine solche Grundlage nicht ausreichend geeignet, denn sie beschreiben zwar ganz allgemein und oft nur beispielhaft die durchzuführende Tätigkeit, manchmal auch die Vorgaben, manchmal auch die Ergebnisse. Aber eine klare Trennung der Vorgaben für eine Leistungsphase und eine Angabe der zu erwartenden Ergebnisse ebendieser Phasen existieren nicht. Die Leistungsbilder wurden zwar inhaltlich im Laufe der Jahre der technischen Entwicklung entsprechend weiterentwickelt, blieben aber in funktioneller Hinsicht in einem traditionellen Skelett stecken. Heutigen Anforderungen genügen sie unzureichend.

Leistungsphasen als Prozessschritte verstehen

Die einzelnen Phasen eines Leistungsbildes kann man als einen Prozess im Sinne eines Ablaufs auffassen und jede einzelne Leistungsphase als einen Prozessschritt. Für jeden Schritt im Planungsablauf lassen sich ganz allgemein drei charakteristische Elemente angeben: eine Eingabe (auch: „Input“), einen Arbeitsschritt (auch: „Throughput“) und ein Ergebnis (auch: „Output“). In Bezug auf Planungsleistungen kann man es auch anders benennen: als Vorgaben, Tätigkeiten und Nachweise. Die nachfolgende Darstellung in Bild 1 zeigt diese Elemente und liefert dazu kurze Erklärungen.

Leistung

Verbesserung der Kommunikation

Eine Aufgliederung der einzelnen Leistungsphasen und die klare Trennung der Phasen in die Elemente Vorgaben, Tätigkeiten und Nachweise hätte nicht nur eine klare Abgrenzung der zu erbringenden Leistung zur Folge, sondern wäre darüber hinaus auch ein Werkzeug der Kommunikation, da es allen Beteiligten klar aufzeigt, welche Ergebnisse erwartet werden dürfen und zu liefern sind und auch, welche Informationen im Vorfeld notwendig sind, damit die Tätigkeiten im vollen Umfang erbracht werden können. Bild 2 zeigt ein einfaches, aber praktisches Beispiel der Planungsphase „Entwurf“.

CH

Sicherheit und Transparenz

Ein gut aufbereitetes Vorgehen, das auch den Details der Planungsarbeit bereits im Vorfeld gebührende Aufmerksamkeit schenkt, bringt die zwei Folgen qualitätsvoller Arbeit so richtig zum Tragen: Sicherheit und Transparenz. Sicherheit dadurch, dass in der Leistungserbringung nichts vergessen und übersehen wird, weil allen Details systematisch Aufmerksamkeit geschenkt werden kann und Transparenz dadurch, dass jederzeit der aktuelle Status der Arbeit erkennbar ist und auch zu einem späteren Zeitpunkt nachvollzogen werden kann, wann warum welche Leistung erbracht worden ist.

Prozessorientierung spart Zeit und Arbeit

Es kann zugegeben etwas Arbeit erfordern, für jede Leistungsphase Festlegungen in der beschriebenen Art zu erstellen. Der Nutzen stellt sich aber dann ein, wenn damit das Abbild einer standardisierten Durchführung der gesamten Tätigkeit vorliegt, in der das ohnehin Unvorhersehbare auf das notwendige beschränkt wird, indem das Absehbare und Vorhersehbare auf bestmögliche Weise strukturiert wird, nicht als sture Vorgabe, sondern auch als Mittel, den eigenen Aufwand und damit die Kosten zu minimieren.

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