Sonnek

Frage

Im landläufigen Sinn verläuft der Weg zum Erfolg und zur Anerkennung ganz einfach so: Erst muss man etwas tun, also ordentlich arbeiten, damit man durch sein Tun etwas verdienen kann. Dann erst kommt allmählich das Haben, also das Sich-Etwas-Anschaffen-Können. Und wenn man sich genug „aufgespeichert“ hat, kommt das Sein in dem Sinn, dass man jemand ist, der etwas vorzuweisen hat und daher Anerkennung verdient. Diese Art Aufstieg scheint der übliche zu sein. Oder doch nicht? Wenn wir auf den typischen Erfolgsweg des Sachverständigen schauen, verläuft die Reihenfolge genau umgekehrt …

Umgekehrt nicht in dem Sinne, dass man anfangs gleich einmal die Hände in den Schoß legt und nichts tut, nein, ganz und gar nicht, denn auch hier gilt: Man muss vorher etwas leisten, damit man sich nachher etwas leisten kann. Aber der Weg zum Erfolg verläuft genau anders rum: Sein, Haben, Tun. Dazu stellen wir drei Fragen:

Was muss man SEIN?

Aller Erfolg beginnt mit der ausgewogenen Persönlichkeit, mit der richtigen inneren Einstellung zu uns und unserer Umwelt. Erfolg als Sachverständiger ist so gesehen letztlich Charaktersache. Jeder weiß natürlich, dass wir von Natur aus nicht als perfekte Wesen geboren werden, sondern uns allmählich zu der Person entwickelt haben, die wir sind. Und wir wissen, dass dieser Weg nie aufhört.

Zentral ist in diesem Zusammenhang die Grundlage an Werten, die uns wichtig sind. Für den Sachverständigen müssen oberste Priorität haben: Integrität, Ehrlichkeit, Wahrnehmen von Verantwortung und stete Bereitschaft, Rechenschaft abzulegen. Und grundsätzlich muss unsere Einstellung zu Mitmenschen positiv sein.

Was muss man HABEN?

Wir müssen des Weiteren über die Mittel verfügen, die uns zur Sachverständigentätigkeit befähigen. Damit sind natürlich auch materielle Erfordernisse gemeint, denn ohne ein Minimum an organisatorischem Aufwand und finanziellem Einsatz sowie anderen materiellen Gegebenheiten (man denke etwa an Messgeräte etc.) lässt sich auch diese Arbeit nicht zur Zufriedenheit der Auftraggeber erledigen.

Von zentraler Bedeutung aber sind zwei immateriellen Voraussetzungen, die der Sachverständige mitbringen muss: Erstens eine erstklassige Ausbildung, die nicht stehen geblieben ist, sondern sich durch Fort- und Weiterbildung ständig erneuert. Und zweitens eine langjährige Berufserfahrung. Zusammen sollten diese beiden Elemente den Sachverständigen deutlich über die Durchschnittskompetenz eines Fachkollegen hinausheben.

Was muss man TUN?

Die beste ethisch richtige Einstellung und hervorragende Ausbildung und Berufserfahrung hilft gar nichts, solange man diese Voraussetzung nicht zum eigenen und dem Wohl der Kunden und Klienten umsetzen kann. Der Sachverständige benötigt ein verlässliches System von Abläufen und Festlegungen, die ihm nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern sie beschleunigen und zugleich sicherer machen und zu besseren Ergebnissen führen.

Aus Gesprächen mit vielen Kollegen zu den unterschiedlichsten Anlässen war immer wieder herauszuhören und aus den besprochenen Problemen sehr oft zu erkennen, dass genau der letzte Schritt fehlte: Statt Arbeit mit System zu viel Improvisation, anstatt festgelegter Standards wiederholtes unvollständiges Neuerfinden, statt klarer Prozessorientierung scheinbar bequemes Weiterwursteln. Dass das alles keine guten Voraussetzungen für zufriedene Auftraggeber sind, ist den betroffenen Kollegen oft durchaus klar und sie geloben Besserung.

Persönliche Anmerkung

Vor ein paar Jahren fanden in Österreich bereits mehrere Seminare zum Thema „Qualitätssicherheit für Sachverständige“ statt. Es ist geplant, diese Seminare in stark erneuerter Form und auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse wieder aufzunehmen. Um diese den tatsächlichen Herausforderungen der Sachverständigen möglichst gut anzupassen, lade ich alle Sachverständigenkollegen ein, mir ihre Fragen, inhaltlichen Wünsche, Probleme etc. bekanntzugeben. Die E-Mail-Adresse ist in den Kontakt-Daten angegeben.

Dasselbe gilt für den in Fertigstellung befindlichen Selbstlern-Kurs „Gutachten schreiben – Schritt für Schritt“, die in Versionen für Einsteiger und Fortgeschrittene erscheinen wird. Auch hierzu sind Fragen, Wünsche und Anregungen willkommen.

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