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Licht

Bei jedem Gesetz, das für die Betroffenen bislang unbekannte Verpflichtungen mit sich bringt, stellt sich ein Déjà-vu-Erlebnis ein: Nach erstem Kontakt mit der Materie fragt man sich: Warum muss ich mich damit beschäftigen? Was kann ich tun, damit mich das ganze Zeugs nicht betrifft? Wenn es schon unausweichlich ist: Was muss ich machen, um meinen Aufwand möglichst gering zu halten? Und überhaupt, welchen Sinn soll das Ganze eigentlich haben? – Vorsicht ist geboten, wenn sich vor dem Hintergrund durchaus leidvoller Erfahrungen eine defensive Grundhaltung aufzubauen beginnt.

Konkret geht es hier um das Energieeffizienzgesetz, das seinen Ursprung in einer europäischen Richtlinie hat, die dementsprechend auch hierzulande umzusetzen ist. Unter den von den im Gesetz verordneten Maßnahmen Betroffenen sind auch alle Unternehmen, wobei große Unternehmen angehalten sind, Energie-Managementsysteme einzuführen oder regelmäßige Energieaudits durchzuführen.

Alle Unternehmensgrößen sind betroffen

Zieht man in Betracht, dass ein sogenanntes großes Unternehmen im Sinne des Gesetzes schon dann gegeben ist, wenn es 250 Mitarbeiter hat, ist die Zahl der betroffenen Betriebe schon recht beachtlich. Aber auch alle übrigen mittleren und kleinen Unternehmen werden nicht vergessen: Sie müssen regelmäßig Energieberatungen durchführen.

Die Richtung des Gesetzes stimmt

Das Energieeffizienzgesetz verfolgt die Ansicht, den Energieverbrauch europaweit Schritt für Schritt um ein bestimmtes Maß zu senken. Damit soll unter anderem die Abhängigkeit von Energieimporten vermindert werden. Man kann zwar darüber debattieren, ob die im Gesetz vorgegebenen Maßnahmen der beste aller Wege sind, aber sie sind ein Schritt in die richtige Richtung.

Offensive ist gefragt!

Was Betriebe jetzt brauchen, ist ein pro-aktives, um nicht zu sagen offensives Zugehen auf die verordneten Aufgaben. Das beinhaltet auch die Absicht, den größtmöglichen Nutzen aus dem Unvermeidbaren zu ziehen. Das Ziel muss sein, den eigenen Energieverbrauch und damit die Energiekosten auf systematische Weise zu senken.

Systematisches Vorgehen notwendig

Wer ständig mit optimaler Energienutzung zu tun hat, der weiß, dass es meist keine großen „Wundermaßnahmen“ gibt, sondern dass es üblicherweise für sich gesehen kleine Verbesserungen sind, die nach Prioritäten geordnet Schritt für Schritt realisiert den Enderfolg einer spürbaren Energie- und Kostenreduktion garantieren.

Reiner Formalismus ist sinnlos

Managementsysteme kann man wunderbar aufbauen und bestens zertifizieren lassen, auch dann, wenn sie in der Praxis nicht oder nur teilweise beachtet werden. Es gilt immer, ein System mit Leben zu erfüllen, es muss in allen Phasen gelebt werden. Ein Energiemanagementsystem muss dem Unternehmen dienen und ihm auch finanziellen Nutzen bringen, ansonsten ist es eine unnötige bürokratische Belastung. Nur um eines Zertifikates Willen reinen Formalismus hochzuziehen, ist sinnlos.

Fazit: Die Form ist zu beachten, entscheidend ist aber der Inhalt!

Wer die Verpflichtungen des Energieeffizienzgesetzes nicht nur formal einhält, sondern auch für sich selbst das Beste herausholt, dient nicht nur seinem eigenen ökonomischen Vorteil, sondern nützt damit auch der Allgemeinheit. In diesem Fall ist es zwar wichtig, wie wir es tun, entscheidend ist aber das, was wir tun.

Haben Sie Anmerkungen zum Thema? Ich freue mich über Ihre Mitteilung! Haben Sie Fragen? Wenn diese von allgemeinem Interesse sind, nehme ich gerne dazu Stellung.

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