Sonnek

Blumen

Blumen sind eine Freude fürs Auge, überhaupt nach einem langen Winter. Die Erdwärme darunter kann eine Freude für die Brieftasche sein, wenn alles richtig läuft. Zigtausende Erdwärmeanlagen sind in Österreich in Betrieb, die weitaus meisten klaglos und zum Nutzen ihrer Besitzer. Schließlich ist die Technik dahinter ausgereift und erprobt. Ein Sachverständiger ist aber in den allerseltensten Fällen mit gut funktionierenden Anlagen konfrontiert, sondern eher mit dem Gegenteil. Der Fall, um den es hier geht, hat eine längere Vorgeschichte. Über Jahre gab’s keine Probleme. Dann aber wurde ein Schwimmbecken erneuert…

Eine mehrere Jahre gut funktionierende Anlage …

Die Wärmepumpenanlage mit Flachkollektor und Direktverdampfer war schon zu Beginn der Neunziger errichtet worden. Ein paar Jahre später wechselte das Anwesen den Besitzer. Zu diesem Zeitpunkt war einer der sechs Kreise des Kollektors nach einem Hangrutsch außer Gefecht. Trotzdem funktionierte die Anlage immer noch tadellos, auch dann noch, als der neue Besitzer zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Schwimmbecken aufstellte, gartengestalterisch umrandete und damit einen Teil der Erdwärmetauscher abdeckte.

… beginnt plötzlich Probleme zu machen

Fünf Jahre später wurde das zuvor leichte Schwimmbecken durch ein etwas größeres in Beton-Massivbauweise ersetzt. In den Jahren danach begann seltsamerweise die Leistung der Wärmepumpenanlage Probleme zu machen: der Stromverbrauch stieg allmählich an, nach ein paar Jahren reichte die Heizleistung der Wärmepumpe schon nicht mehr aus, um im Haus noch eine akzeptable Temperatur aufrechterhalten zu können. Elektroheizgeräte mussten einen immer höheren Betrag an Wärme beisteuern, die Kosten stiegen, Ratlosigkeit machte sich breit.

Die wahre Ursache für die Probleme

Als sich dann noch die Pflasterung in der Nähe des Hauses hob, weil die Zuleitungen einfroren, reichte es dem Besitzer. Er warf die Wärmepumpenanlage hinaus und baute eine Biomasse-Heizanlage ein. Was war geschehen? Eine schrittweise Rekonstruktion brachte letztlich die Erklärung für das allmähliche Absinken und den Ausfall der Anlage. Durch den Neubau des Schwimmbades wurde die den Erdkollektor abdeckende Fläche vergrößert, dann noch einmal durch eine verflieste und wasserundurchlässige Umrandung und zuletzt durch eine weitere, gleich gestaltete Fläche mit einem Pavillon.

Erdkollektoren müssen sich regenerieren können.

Durch die größere und massive Überbauung durch das Schwimmbecken konnte im Sommer an diesen Stellen keine Erwärmung des durch den winterlichen Wärmeentzug ausgekühlten Erdreichs mehr erfolgen. Was sich ebenfalls negativ auswirkte, war die Versiegelung der Beckenumrandung und der Pavillonfläche, wodurch an diesen Stellen kein Regen- und Schmelzwasser mehr in das Erdreich eindrang und es daher nicht mehr regenerieren konnte. Trockenes Erdreich kann wesentlich weniger Wärme speichern als feuchtes.  In der Folge konnte der Kollektor nicht mehr die erforderliche Wärmemenge liefern.

Was lernen wir daraus?

Natürlich zuerst einmal, dass Erdkollektoren  durch Sonne, Regen und Schmelzwasser regenerieren müssen, sollen sie ausreichende Leistung liefern. Das bedeutet, dass solche Flächen nicht überbaut werden dürfen, oder aber, wenn – etwa in einer Hauseinfahrt – eine Pflasterung oder Asphaltierung unumgänglich ist, diese Tatsache in einer geringeren Leistung des Erdkollektors zu berücksichtigen ist. Aber nicht nur das kann von Bedeutung sein: auch Beschattung eines Kollektorfeldes, etwa durch Gebäude oder Bäume, kann die Leistung negativ beeinflussen.

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