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Wärmepumpenregelung

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpenanlage ist von entscheidender Bedeutung für deren Wirtschaftlichkeit. Je höher der Wert liegt, desto besser arbeitet die Anlage, desto weniger elektrische Energie benötigt die Wärmepumpe (im Bild links Anzeigefeld der Regelungsanlage einer Wärmepumpe) zur Gewinnung von Wärme aus der Umwelt. Ähnlich wie zum COP, der in einem der früheren Artikel besprochen wurde, ist die JAZ ein Maß für den Nutzen im Verhältnis zum Aufwand, nur aber diesmal nicht von Leistungen, sondern von Energiemengen.

Die Jahresarbeitszahl lässt sich zwar näherungsweise für eine gegebene Anlage vorausberechnen, ihre tatsächliche Höhe aber nur durch Messung feststellen.

Wie lässt sich die Jahresarbeitszahl ermitteln?

In der Praxis errechnet sich die Jahresarbeitszahl aus der in einem Jahr für die Heizung zur Verfügung gestellten Wärme (in Kilowattstunden) dividiert durch die dafür aufgewendete Elektroenergie (ebenfalls in Kilowattstunden). Dazu ist es aber notwendig, die in das Heizsystem abgegebene Wärme über eine Wärmemengenmessung  zu erfassen. Wenn die Warmwasserbereitung ebenfalls über die Wärmepumpe erfolgt, ist auch diese Wärmemenge zu berücksichtigen.

Was ist also zu tun?

Dazu ist es notwendig, entsprechende Wärmezähler vorzusehen, wozu bei einigen Wärmepumpenmodellen bereits direkte Einbaumöglichkeiten gegeben sind. Ansonsten muss ein Wärmezähler in den Heizungsanschluss der Wärmepumpe eingebaut werden. Für die Erfassung des Warmwassers müsste ebenso ein Wärmezähler installiert werden, was oft aus Platzgründen nicht möglich ist; hier kann man zumindest einen Kaltwasserzähler in den Zulauf des Warmwasserbereiters einbauen, um nachträglich den Energieaufwand für die Warmwasserbereitung zumindest abschätzen zu können.

Was bringt der ganze Aufwand?

In erster Linie die Gewissheit, dass die Anlage den Erwartungen des Bauherrn (oder den Versprechungen des Planers oder Installateurs) entspricht. Schließlich hat man sich ja von der Installation einer Wärmepumpenanlage neben dem ökologischen Nutzen auch einen wirtschaftlichen Vorteil erwartet. Letztlich weiß man erst nach der ersten Betriebsperiode, welche Energiemengen die Anlage geliefert hat und welche stromseitig notwendig waren und ob die dafür aufgewendeten Kosten im Rahmen geblieben sind. Sollte dies nicht der Fall sein, muss man den Ursachen dafür nachgehen.

Was beeinflusst die Jahresarbeitszahl?

Ein hoher COP der Wärmepumpe ist natürlich vorrangig wichtig (siehe dazu auch den Artikel „Aus der Technik: Der Wärmepumpen-COP“).

Des Weiteren sollte die Auslegung der gesamten Anlage beachtet werden:

-          In Bezug auf die Wärmequelle: Bei Nutzung von Erdwärme sollte die Wärmequelle keinesfalls zu knapp bemessen sein, sondern eher Reserven aufweisen, damit die Temperatur der Wärmequelle während der gesamten Heizperiode möglichst hoch bleiben kann und es nie zu einer “Erschöpfung” der Wärmequelle kommt.

-          In Bezug auf die Wärmeabgabe: Die Heizkreistemperaturen sollen möglichst niedrig sein. Das bedingt, dass die Heizflächen nicht zu knapp bemessen sind. Achtung bei Holzfußböden! In einigen bekannten Fällen beanspruchten Parkettböden höhere Vorlauftemperaturen als vorgesehen, wodurch sich höherer Energieaufwand und höhere Heizkosten ergaben.

Auch von Seiten der Komfortansprüche ist Vorsicht geboten: Räume beheizt auf 24°C erfordern natürlich höheren Energieaufwand und damit höhere Heizkosten als Räume, die nur auf 20°C gehalten werden, niedrigere Raumtemperaturen verbessern daher die Jahresarbeitszahl.

Für bestimmte Förderungen kann der Nachweis einer bestimmten Jahresarbeitszahl (z. B. 4,0 bei Erdwärmenutzung) erforderlich sein.

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