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Heizungsverteiler

Eine der neuen Kennzahlen im Energieausweis, der Energieeffizienzfaktor, vergleicht den errechneten Endenergiebedarf (an der Gebäudegrenze) mit demjenigen einer gleichartigen Referenzanlage. Beim Erstellen des Energieausweises läuft diese „Kontrollrechnung“ nebenher ab, ohne dass man darauf Einfluss nehmen kann. Umso wichtiger ist die Kenntnis der Referenzausstattungen für Bauherrn, Haustechniker und Installateur, müssen doch alle gemeinsam versuchen, möglichst gute Werte im Energieausweis sicherzustellen. Daher nachstehend eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Fakten.

Die OIB-Richtlinie 6 gibt zu den Referenzausstattungen unter anderem an:

Wärmeabgabe- und Wärmeverteilsystem

- Die Systemtemperaturen bei Radiatorenheizung betragen 55/45°C, bei Bruttogeschoßflächen von mehr als 400 m² betragen sie 60/35°C.
- Bei Wärmepumpen ist generell Flächenheizung vorgesehen, deren Systemtemperaturen betragen 40/30°C, Einzelraumregelung sowie Regelgerät mit Optimierungsfunktion sind enthalten.
- Die Wärmedämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen weisen in unkonditionierten (nicht beheizten) und bei Steigleitungen in konditionierten Gebäudeabschnitten eine Dämmstärke von 3/3 des Rohrdurchmessers auf.
- Armaturen sind grundsätzlich gedämmt.
- Warmwasserverteilnetze in Gebäuden mit Bruttogeschoßflächen unter 400 m² weisen keine Zirkulationsleitung auf.

Wärmespeicher- und Wärmebereitstellungssystem

- Warmwasser-Wärmespeicher sowie alle Arten von Raumheizungs-Wärmespeicherung weisen wärmegedämmte Anschlussteile auf.
- Bei wärmeerzeugungsanlagen mit fossilen Festbrennstoffen sind Pufferspeicher vorgesehen.
- Bei Biomasse-Wärmeerzeugern sind Lastausgleichspeicher berücksichtigt.
- Bei Verfeuerung von Gas und Öl sind modulierende Brennwertkessel vorgesehen.
- Auch Pelletskessel sind in modulierender Ausführung enthalten.
- Alle Arten von Wärmepumpenanlagen sind ohne raumheizungsseitigen Wärmespeicher ausgeführt.

Diese Referenzausstattungen stellen so etwas wie einen haustechnischen Mindeststandard dar, dessen Qualitätsmerkmale keinesfalls unterschritten werden sollen. Bei den meisten Vorgaben wird dieser Standard wohl eingehalten oder übertroffen, mit einer großen Ausnahme: Nach meiner Beobachtung entsprechen die tatsächlichen Dämmstandards an wärmeführenden Leitungen in Neubauten meist nicht den genannten Anforderungen.

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