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Kennfeld

Der Energieausweis für Gebäude wurde erst vor wenigen Jahren eingeführt. Aber schon jetzt sind Neuerungen im Anmarsch: die Kennzahlen der Energieeffizienz, an die wir uns so langsam gewöhnt haben, bekommen Zuwachs. Das ist Teil eines schrittweisen Prozesses, der den Energieausweis zu einem umfassenden Dokument der energetischen Güte eines Gebäudes machen soll. Über die neuen Kennzahlen wird jetzt nicht nur das Gebäude selbst durch seinen Energiebedarf bewertet, sondern auch dessen Einwirkung auf die Umwelt. Ein Bericht.

Die wichtigsten „alten“ Kennzahlen …

Der Energieausweis für Wohngebäude zeigt auf der Titelseite den Heizwärmebedarf, der angibt, welche Wärmemenge in den bewohnten Räumen direkt notwendig ist, um sie auf einer vorgegebenen Temperatur zu halten. Die zugeführte Heizwärme muss genauso groß sein, dass sie die Verluste durch Außenbauteile, also Wände, Fenster, Türen, Dach und Kellerboden abdeckt.

Zählt man die Wärmeverluste im Haus dazu, die durch Kessel, Behälter, Leitungen usw. entstehen, erhält man den an der Hausgrenze zuzuführenden Heizenergiebedarf, mit Berücksichtigung des Haushaltsstroms ergibt sich dann der Endenergiebedarf. Diese Kennzahlen werden errechnet und dürfen bei Neubauten vom Gesetzgeber festgelegte Werte nicht überschreiten.

… werden um neue Kennzahlen ergänzt

Was jetzt dazukommt, sind Kennzahlen, die Umweltaspekte und technische Güte der haustechnischen Anlagen mit einbeziehen. Der Primärenergiebedarf gibt an, wieviel Erdöl, Gas, Kohle, Biomasse oder elektrischer Strom oder Fernwärme das Gebäude im Endeffekt benötigt. Dabei sind alle Verluste berücksichtigt, die schon bei der Erzeugung etwa durch die Herstellung von Heizöl in der Raffinerie, durch Transportwege, Aufteilung etc. verursacht werden. Bei dieser und auch bei der nächsten Kennzahl bestehen noch keine gesetzlichen Anforderungen.

Ganz besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Kohlendioxidemission (CO2-Emission), die deutlich die Auswirkung des Energieverbrauches des betrachteten Gebäudes auf die Klimasituation darstellt. Dazu werden für die einzelnen Energiearten spezifische, durch Forschung ermittelte und allgemein anerkannte Werte verwendet. Diese Werte wurden im Fall des elektrischen Stroms bemerkenswerterweise relativ ungünstig angesetzt, weil ein hoher Importanteil aus mit fossilen Brennstoffen erzeugtem Strom berücksichtigt wurde.

Erstmals ein Effizienzfaktor, der auch so heißt

Schließlich ist künftig im Energieausweis noch der Gesamtenergieeffizienz-Faktor auszuweisen. Er stellt nichts anderes dar als einen Vergleich des Endenergiebedarfes der vorgesehenen haustechnischen Anlage mit dem einer Referenzanlage, die einen bestimmten Stand der Technik aufweist. Letztlich geht es dabei darum, künftige Bauherren dazu zu ermutigen, möglichst aktuelle und daher erwartungsgemäß eher energiesparende Anlagen zu bevorzugen. Auch für diese letzte der neuen Kennzahlen liegt noch keine gesetzliche Anforderung vor.

Die neuen Kennzahlen sind im neu adaptierten Grafikfeld auf der Vorderseite des Energieausweises in Form von Pfeilen  dargestellt, den Kennzahlengrößen sind die entsprechenden Farben der Effizienzskala zugeordnet. Die Rückseite des Energieausweises zeigt schließlich die Zahlenwerte aller genannten neuen und natürlich auch der alten Kennzahlen, Für Heizwärmebedarf und Endenergiebedarf auch die gesetzlichen Anforderungen.

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