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Fußbodenheizungsverteiler

Sanftere Methoden der Kühlung sind längst Standard, sofern die abzuführende Wärmebelastung (der Techniker spricht von der „Kühllast“) nicht ein gewisses Maß überschreitet. Dass es etwa Kühldecken gibt, ist ja bekannt. Aber, werde ich manchmal gefragt, kann man denn nicht mit der Fußbodenheizung (im Bild ein Fußbodenheizungsverteiler) auch kühlen? Prinzipiell ja, kann man, wenn den Aufwand für die dazu nötige Technik nicht scheut. Im Grunde genommen sind alle Flächen im Raum heiz- oder kühltauglich. Aber es gilt, in jedem Fall gewisse Grenztemperaturen einzuhalten, damit der Raum behaglich bleibt.

Für alle Interessierten sind nachstehend einige Temperaturwerte zusammengestellt, die beim Heizen nicht überschritten und beim Kühlen nicht unterschritten werden sollten. Diese empfohlenen Werte sind in Regeln der Technik festgelegt und lassen sich aus einschlägigen Normen entnehmen. In den zwei folgenden Tabellen sind auch gleich die Heiz- oder Kühllasten in Watt pro Quadratmeter angegeben, die sich mit den genannten Temperaturen erreichen lassen.

Temperaturen und Leistungen bei Heizung und einer Raumtemperatur von 20°C

Zulässige Oberflächentemperatur

in °C

Maximale

Heizleistung

in W/m²

Fußboden AZ

29

99

Fußboden RZ, Bad

35

165

Wand

ca. 40

160

Decke

ca. 27

42

In der Tabelle steht AZ für Aufenthaltszone, RZ für Randzone. Bemerkenswert ist, dass die Wandtemperatur recht hoch sein kann, was aber erklärlich ist, wenn man an einen Kachelofen denkt, an den man sich gerne anlehnt. Im Badezimmer und an Randzonen (etwa an einer bodenhohen Verglasung) werden – falls erforderlich – höhere Temperaturen zugelassen. An der Decke sind die geringsten Heizleistungen erzielbar.

Temperaturen und Leistungen bei Kühlung und einer Raumtemperatur von 26°C

Zulässige Oberflächentemperatur

in °C

Maximale

Kühlleistung

in W/m²

Fußboden

19

42

Wand

17

72

Decke

17

99

Im Kühlfall dürfen die genannten Temperaturen an den Oberflächen keinesfalls unterschritten werden, der Behaglichkeit wegen einerseits und andererseits um Probleme mit Feuchtigkeit (Kondensation von Luftfeuchtigkeit) von vornherein zu unterbinden.

Was fällt auf? Fußboden und Wand können exzellente „Heizkörper“ ergeben, die Decke schneidet eher mickrig ab. Beim Kühlen ist die Decke deutlich vorneweg. Legt man sich auf eine Fläche als Wärme- oder Kälteelement fest, wäre also der Idealfall eine Fußbodenheizung für den Winter kombiniert mit einer Deckenkühlung für den Sommer. Das ist aber nicht unbedingt erschwinglich und ist mir in der Praxis bisher auch nur selten untergekommen.

Ja, da war doch noch die Frage nach der Fußbodenkühlung: Geht natürlich, gibt es auch schöne Beispiele, aber leider reicht in den meisten Praxisfällen die Leistung der Fußbodenkühlung allein nicht aus, so dass hier zum Beispiel zusätzlich Kühlkonvektoren installiert werden müssen.

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