Sonnek

Frage

(IRS) … sind zwei Begriffe, die nach meinem Sprachempfinden austauschbar sind, weil sie ganz praktisch gesagt das Gleiche bedeuten. Aber in vielen Jahren des gutachterlichen Sprachgebrauchs habe ich mir angewöhnt, vor der Verwendung eines gewichtigen Wortes sicherheitshalber im Duden nachzuschlagen, um mich der tatsächlichen Bedeutung zu vergewissern. Bequemerweise steht dieser per Internetzugriff zur Verfügung. Als Synonyme für Verlässlichkeit sind dort genannt: Authentizität, Gründlichkeit, Sicherheit, Sorgfalt. Und für Zuverlässigkeit findet man: Anstand, Anständigkeit, Aufrichtigkeit, Beständigkeit.

Sehr schön. Aber all diese erklärenden Ausdrücke sind für meinen beabsichtigten Zweck nicht brauchbar. Denn ich wollte bloß sagen, dass man sich auf bestimmte Kollegen oder Kolleginnen verlassen kann. Konkret geht es darum, dass ich momentan fallweise in einer öffentlich zugänglichen Ausstellung beschäftigt bin, in der aus Sicherheitsgründen immer zwei Aufsichtspersonen anwesend sein müssen. Dazu sind allesamt Freiwillige „rekrutiert“, die sich über den Tag verteilt im Vierstunden-Rhythmus abwechseln. Auch wer dort als „Kulturvermittler“ (Ausstellungsführer) eine Besuchergruppe führt, ist auf die Mithilfe der Aufsichtspersonen angewiesen.

Verlässliche Mitmenschen

Für einen klaglosen Ablauf der Ausstellung ist es daher wichtig, dass die „Wachablösen“ der Aufsichtspersonen klaglos funktionieren, dass eins ins andere greift, dass bei Ausfällen sofort jemand einspringen kann und dass Aufseher nötigenfalls auch zusätzliche Leistungen übernehmen können („Eine Lampe ist ausgefallen, wir brauchen sofort ein neues Leuchtmittel!“ usw.). Und das funktioniert prima, weil – nach meiner Diktion – alle Beteiligten verlässlich sind in der Durchführung ihrer Aufgaben. Weil sie pünktlich sind, weil sie das tun, was von ihnen erwartet wird und sogar noch mehr, weil sie einfach da sind, wenn man sie braucht.

Und wer erklärt jetzt, was „verlässlich“ wirklich bedeutet?

Ja, wer erklärt das jetzt wirklich? Wer früher seinen Deutschlehrer fragen konnte oder im Lexikon der Wortbedeutungen nachgeschlagen und späterer Zeit Onkel Google interviewt hat, bedient sich heute eines der vielen Modelle künstlicher Intelligenz (KI). Heute und hier wieder einmal das gute und schon altgewohnte ChatGPT. Also: zwei in Fragen wurden gestellt, die Antworten dazu sind nachfolgend kursiv wiedergegeben.

Erste Frage:

Was bedeutet “verlässlich”?

Erste Antwort:

Der Begriff “verlässlich” beschreibt eine Eigenschaft oder ein Verhalten, das Vertrauen und Sicherheit vermittelt. Eine verlässliche Person oder Sache hält ihre Versprechen, erfüllt Erwartungen und ist in ihren Handlungen konsistent. Verlässlichkeit ist ein zentraler Aspekt in zwischenmenschlichen Beziehungen, sei es im Freundeskreis, in der Familie oder im beruflichen Umfeld. Wenn jemand als verlässlich gilt, kann man sich darauf verlassen, dass er oder sie in schwierigen Situationen Unterstützung bietet und die eigenen Bedürfnisse ernst nimmt.

Zweite Frage:

Was ist der Unterschied zwischen Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit?

Zweite Antwort:

Obwohl die Begriffe “Verlässlichkeit” und “Zuverlässigkeit” oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede in ihrer Bedeutung:

1. Verlässlichkeit: Dieser Begriff bezieht sich stärker auf die emotionale und soziale Dimension. Eine verlässliche Person ist jemand, auf den man sich emotional stützen kann. Verlässlichkeit impliziert, dass man sich auf die Integrität und die Absichten einer Person verlassen kann. Es geht darum, dass jemand in seinen Beziehungen konstant und vertrauenswürdig ist.

2. Zuverlässigkeit: Dieser Begriff hat eine eher praktische und funktionale Konnotation. Zuverlässigkeit bezieht sich darauf, dass jemand oder etwas in der Lage ist, bestimmte Aufgaben oder Verpflichtungen pünktlich und korrekt zu erfüllen. Eine zuverlässige Person hält Fristen ein, erfüllt ihre Aufgaben und ist in der Ausführung ihrer Pflichten beständig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verlässlichkeit mehr mit dem Vertrauen und der emotionalen Bindung zu tun hat, während Zuverlässigkeit sich auf die praktische Erfüllung von Aufgaben und Verpflichtungen konzentriert. Beide Eigenschaften sind jedoch wichtig und ergänzen sich in vielen Lebensbereichen, um stabile und vertrauensvolle Beziehungen zu fördern.

Fazit:

Erste Erkenntnis: Die erwähnten Kollegen oder Kolleginnen waren gemäß diesen Erläuterungen in ihren Tätigkeiten und in ihrem Verhalten sowohl verlässlich als auch zuverlässig!

Zweite Erkenntnis: Das, was KI hier geliefert hat, ist verständlich, einleuchtend und klingt plausibel. Jedenfalls bringen die Antworten einen Erkenntnisgewinn.

Nächste Frage, die sich stellt: Der Duden ist eine allgemein anerkannte Autorität in Fragen der richtigen Sprachgestaltung, aber trifft diese Zuschreibung auch für die gewählte KI zu?

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