(IRS) – Eine Erfahrung, die wahrscheinlich schon jeder gemacht hat: Ideen, Einfälle, Erinnerungen, zu Erledigendes, Geistesblitze, Denkanstöße, Kreative Impulse kommen meistens dann ins Bewusstsein, wenn man nicht mit ihnen gerechnet hat. Die zweite Erfahrung gehört dazu: Wenn man diese Gedanken nicht sofort auf einem „bleibenden“ Medium festhält oder den Vorteil hat, Meister der Mnemotechnik zu sein, sind sie meistens unwiederbringlich futsch. Das erfordert besonders von jenen Zeitgenossen entsprechende Vorsorge, die ihre Existenz auf geistig-schöpferischer Tätigkeit aufbauen. Einige Anmerkungen dazu.
Das Handy …
… ist natürlich der stets griffbereite Ideenspeicher. Es kann ja nicht nur geschriebene und gesprochene Botschaften aufnehmen, sondern zum Beispiel auch Melodien, die einem gerade so einfallen und die man später auf einem Instrument probieren möchte. Von den Bild- und Videomöglichkeiten ist gar nicht erst zu reden! Das Problem ist nur: Was tue ich, wenn des Nächtens das Gerät ausgeschaltet und somit nicht notizbereit ist oder wenn es an einem ganz anderen Ort liegt? – Erfahrungsgemäß ist ein Notizblock auf dem Nachtkästchen mit gespitztem Bleistift von Vorteil, also Licht an – aber Vorsicht: Man wecke mit dem Licht seinen Ehepartner nicht!
Der Notizblock
Abreißblöcke oder Post-it tun zweifellos gute Dienste, wenn sie griffbereit im Schreibtisch- oder sonstigen Arbeitsbereich liegen. Die Abriss- oder Klebeblätter dienen als sofort verfügbare Unterlage für rasche Notizen. Nach „Einlagern“ oder Übertragen der Information an den Ort, wo sie hingehört, sollten derlei Zettelchen vernichtet werden. Sollten, weil sonst recht rasch irgendwo in einer Schreibtischecke ein kleiner Stapel entstehen kann oder unter einem Bildschirm eine Post-it-Reihe, die allesamt keine Existenzberechtigung haben dürften. Sollten und dürften! Jedenfalls ist es sinnvoll, ein Notiz-Papierchen vorsichtshalber mit Datumsangabe zu versehen, um irgendwann nach unnötig langem Herumliegen einen Anlass für seine Entsorgung zu haben …
Die Handfläche …
… ist zugegeben eine unkonventionelle und höchstwahrscheinlich selten angewandte Notizmöglichkeit. Aber: Was tut einer, wenn er unvorhergesehen und ohne Handy in einem Technikraum zu tun hat und sich – weil halt gerade zufällig da – einen abgelesenen Zählerstand notieren will? Ein Kugelschreiber ist vorhanden, die sechs- oder achtstellige Zahl auf die Innenfläche der Hand notiert, fertig. Funktioniert mit Bleistift leider nicht. Die Innenfläche der Hand hat den Vorteil, dass sie von außen nicht einsehbar und die Kuli-Notiz nach Verwendung leicht abwaschbar ist. Die Methode ist auch für kurzzeitig anvertraute sensible Daten anwendbar.
Am Arbeitsplatz …
… sind der Büro-PC oder das persönliche Notebook und dazu vielleicht noch ein Tablet ohnehin die erste Wahl für das Festhalten von Notizen jeglicher Art und das gezielte Einordnen, Ablegen oder Archivieren. Jeder sucht das perfekte System, gemäß eigener Recherche in Familie, unter Freunden und Berufskollegen finden es nur wenige. Macht aber nichts, denn mit einfachen Suchfunktionen lässt sich auch als verschollen Geglaubtes wiederfinden, vorausgesetzt man weiß ein passendes Stichwort. Die elektronischen Möglichkeiten sind heutzutage derart vielfältig, dass jeder mit seiner individuellen Methode und somit auf seine Fasson glücklich werden kann.
Das echte Notizbuch
Unter all den Informationen, die es wert und würdig sind, unverzüglich festgehalten zu werden, gibt es eine ganz besondere Kategorie, die man gut und gern als „Edelsteine“ bezeichnen kann. Das sind Dinge, die als wichtig empfunden werden und im Gedächtnis bleiben sollten, die vielleicht hohe persönliche Bedeutung haben, mit denen man sich intensiv beschäftigt, die eigene Interessen widerspiegeln oder Dinge, Erlebnisse, Eindrücke, Empfindungen, die einfach wegen ihrer Kuriosität festgehalten werden. Das handschriftliche Eintragen in das Notizbuch – das stets in Griffweite liegt – ist als Zeichen der Wertschätzung für das zu Notierende zu sehen.
Mnemotechnik
Letztlich noch ein Wort zu Techniken, mittels derer man das Gehirn als naheliegendstes Speichermedium auch als verlässlichen „Notizblock“ nutzen kann. Aus Eigenerfahrung ist festzustellen, dass erprobte Merksysteme gut funktionieren, vorausgesetzt, man bringt die nötige Lern- und Trainingsbereitschaft dazu mit. Die erlernbaren Fähigkeiten sind beachtlich, die korrekte Wiedergabe von Zahlenketten und scheinbar mühelose Erledigung von Merkaufgaben kann Außenstehende verblüffen. Allerdings muss man ein derartiges System ständig anwenden, damit es auch für komplexere Alltagszwecke auf Abruf brauchbar bleibt.
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