Sonnek

Sinsheim

(IRS) – Das baden-württembergische Mittelstädtchen Sinsheim ist nicht gerade der Nabel der Welt, nicht einmal der Deutschlands. Wenigen wird der Name etwas sagen. Vielen aber wird es ein Begriff, wenn man hinweist, dass das der Ort ist, an dem man von der Autobahn aus zwei berühmte, auf hohen Säulen montierte Flugzeuge einfach nicht übersehen kann: Die Concorde und die TU 144. Wohl viele der Vorbeifahrenden und an technischen Dingen Interessierten werden den Drang verspüren, das Museum, das hinter (oder besser: unter) den beiden Exponaten steht, zu besuchen. Spätestens bei der nächsten Vorbeifahrt …

Es ist soweit!

Wenn es dann vom ersten Entschluss bis zur tatsächlichen Realisierung Jahrzehnte gedauert hat, sind nicht nur Vorfreude, sondern auch Vor-Ort-Freude besonders groß. Idealerweise lässt sich ein Besuch gut mitorganisieren, wenn man in deutschen Landen oder in deren Nachbarschaft zu tun hat und die erforderliche Route ohnehin wieder am Technik Museum Sinsheim vorbeiführt. Ideal ist ein Aufenthalt mit Übernachtung vor Ort, wobei sich das in unmittelbarer Nähe des Museums befindliche Viersterne-Hotel als echte Empfehlung herausstellt. Dies auch deshalb, weil für die nicht so sehr an einem Museumsrundgang interessierte Begleitung ein passabler Wellnessbereich zur Verfügung steht.

Ein Erlebnis …

Der allgemeine und kostenfreie Zugang führt zunächst einmal auf ein weitläufiges Freigelände und in eine Art Hof zwischen den Museumshallen. Der Raum ist dominiert von Flugzeugen aller möglicher Bauarten, die über den Hallen und dem Freigelände zu schweben scheinen. Der Interessierte bleibt zunächst einmal stehen und sucht sich ob der Fülle von Eindrücken zu erfangen. Die Flugzeuge im Freien über den Hallen sind von letzteren aus zugänglich, man kann sie dann aus nächster Nähe inspizieren, zum Großteil sogar die Innenräume betreten. Dazu braucht man erstens aber schon seine ordnungsgemäß bezahlte Eintrittskarte zum Preis von € 25,00 und zweitens ausreichende Zeit und Kondition für den weiten und langen Marsch, der nun angesagt ist.

… überwältigender Fülle

Grundsätzlich herrscht im Museum eine bunte Mischung von durchwegs sehenswerten Exponaten: Flugzeuge schweben auch innen von den Dächern der riesigen Hallen, hunderte Fahrzeuge historischer, einfachster bis erlesenster Art, Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen, Dampf- und Elektrolokomotiven in voller Präsenz, Musikautomaten gewaltiger Größe, Militärfahrzeuge, Waffen, Panzer in allen Arten, auch solchen aus dem zweiten Weltkrieg, Militaria, … das Technikerherz kommt mit dem Erkunden, Klassifizieren, Bestaunen und Fotografieren fast gar nicht nach. Viele Exponate lassen sich in Bewegung setzen und werden ausgiebig bestaunt …

Einige persönliche Highlights

Fords T-Modell „ Tin Lizzy“ („Blechliesl“), von der Stan und Ollie in ihren Filmen eine ganze Menge verbraucht haben, der Auburn Speedster, die Hot-Rods, die ausladenden Amerikaner der Fünfziger und Sechziger, die 52er Kriegslok mit voll drehenden Rädern und dem faszinierendem Spiel der Schub- und Steuergestänge, der Panzer „Panther“, dessen Ketten sich in rasselnde Bewegung setzen lassen, die Mercedes-Rennwagen der Zwanziger-Jahre, die Bugattis, die Strahltriebwerke der Concorde und die elegante Concorde selbst, die Ferrari-Sammlung, der Lamborghini „Miura“, die He-111, die FW 190, die Musikautomaten und und und ….

Im Panzergarten

Der militärische Flügel ist mit all seinen Gefährten stark vertreten, was dazu geführt hat, dass nicht alle Ausstellungsstücke in den Hallen unterzubringen waren. Sie wurden in einen „Panzergarten“ im Freien ausgelagert. Interessantes Detail: Gemäß deutscher Gesetzgebung müssen in Museen ausgestellte Panzer und anderes militärisches Gerät zuvor de- oder entmilitarisiert werden, sodass sie sicher nie mehr aktiv verwendet werden können. Für die ausgestellten Panzer bedeutet das konkret, dass in deren Panzerung ein 40 x 40 cm großes Loch geschnitten werden muss, was in diesbezüglicher Auskunft selbst mit den besten Schneidbrennern als äußerst schwierige Aufgabe beschrieben wird …

Ein paar Tipps für Besucher

Allein um einen groben Eindruck von den Ausstellungen zu bekommen, muss man einen Zeitrahmen von drei bis vier Stunden ansetzen. Wer mehr sehen will, ist gut beraten, sich einen ganzen Tag Zeit zu nehmen, denn zwischendurch sind Pausen, Rast und Labung unumgänglich. Die Concorde von innen besichtigen zu wollen braucht angesichts der Besucherschlangen viel Geduld, außer ganz in der Früh und spät gegen Schluss, da herrscht vielleicht weniger Andrang. Das Museum ist von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Für den, der damit noch nicht genug hat: Ein etwas kleineres „Schwestermuseum“ befindet sich in Speyer, etwa eine halbe Autobahnstunde entfernt.

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