Sonnek

Pfeil aufwärts grünDem, der die wirtschaftliche Situation in unserem Land aufmerksam verfolgt, wird nicht entgangen sein, dass wir in vielen internationalen Vergleichen langsam, aber stetig zurückfallen: in Standortvorteilen, in Wettbewerbsfähigkeit, im Wachstum, in der Bildung, in Innovationskraft, um nur einige zu nennen. Dafür erreicht die Steuerbelastung Spitzenwerte. Kein Wunder, mangelt es der Politik offenbar an Willen oder Kraft, alte und überholte, aber einzementierte Strukturen gegen Besitzstandwahrer und Fortschrittsverhinderer aufzubrechen. Anlass zu allgemeinem Pessimismus? Keineswegs, solange es Ermutigendes zu berichten gibt.

Es gibt zu unser aller Glück immer noch welche, die sich in ihrem Tun nicht beirren lassen, ihren Weg gehen und trotz Widerständen aus ihrem Umfeld oder trotz Unverstand erfolgreich sind. Die Rede ist von Unternehmen oder unternehmerisch denkenden Personen, die genug Gründe hätten, zu jammern, die aberstatt dessen ihre Ärmel aufkrempeln und etwas Positives zustande bringen.

In den letzten Monaten hatte ich Gelegenheit, mit mehreren solchen lobenswerten Institutionen und Zeitgenossen in Kontakt zu kommen. Ich will hier keine Namen nennen, es geht mir auch nicht um die Personen oder  Unternehmen an sich, sondern um das, was sie tun, wie sie es tun und um ihre Einstellung dahinter. Nachstehend habe ich versucht, einige davon in drei charakteristischen Kategorien unterzubringen.

Die Problemlöser

Es gibt eine Reihe von kleineren oder mittleren Unternehmen, die in jeweils einem ganz speziellen Bereich Technologieführer sind, manche davon mit Weltgeltung. Gegründet und oft auch noch geführt von Technikern, manche davon mit wissenschaftlicher Ausbildung, sehen sie ihre Technikbegeisterung nicht als Spielwiese für ihre eigenen tollen Ideen, Erfindungen und Patente.

Technisches Wissen und Können ist vielmehr ihr Handwerkszeug, das durchaus auch spielerisch eingesetzt wird, allerdings mit einer klaren Ausrichtung auf einen ganz bestimmten Kundenstock. Entscheidend ist die Konzentration auf Kunden und deren Probleme. Diese lösen sie mit vollem Einsatz und ihrer ganzen Kreativität. Gut vermarktbare Ideen und Patente und aus einem soliden wissenschaftlichen Fundament heraus sind dann angenehmes, weil vielfach lukratives Nebenprodukt.

Einige haben eine stattliche Größe erreicht und bieten engagierten Mitarbeitern Arbeit, die nicht von Konjunkturzyklen abhängt, weil zufriedene Kunden sie ständig auslasten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um ihre Arbeit nicht viel Wind machen und dass daher in der Öffentlichkeit von ihnen meist wenig Notiz genommen wird.

Die Entertainer

Sie sind von der Person her das genaue Gegenteil der Problemlöser. Zwar lösen sie genauso die Pro­bleme ihrer Kunden, nur auf ganz andere Weise. Man kennt sie, sie stehen für ihr Unternehmen oder ihre Organisation, man macht bestimmte angenehme oder außerordentliche Erfahrungen an ihrer Person fest. Zu ihrer Tätigkeit ist mir ist kein besserer Begriff als der des Entertainers eingefallen, auch wenn sie nicht dauernd auf einer Bühne stehen und obwohl sie kein Unterhaltungsprogramm im herkömmlichen Sinn abspulen.

Aber ihre Tätigkeit besteht darin, Erlebnisse zu bieten. Man findet sie natürlich zuallererst in Tourismus­betrie­ben, in der Hotellerie, in den Thermen und in der Gastronomie, aber auch in Produktions­betrieben kommen sie vor: Wer es schafft, nicht nur den Genuss seines Produktes zum Erlebnis zu machen, sondern auch einen Besuch des Herstellerwerkes dazu, macht letztlich den Kunden zum begeisterten Fan und Werbeträger. Und persönliche Weiterempfehlungen sind ja bekanntlich die effizienteste und billigste Werbemethode.

Die Kreativen

Die sind in meinen Augen so etwas wie eine Mischung aus Problemlösern und Entertainern. Gemeint sind hier weniger die Schöpferischen der sogenannten „Kreativwirtschaft“, also aus Werbung, Marketing und Public Relations oder gar um bewundernswerte Künstler, die aus dem Erlös ihrer Werke ein gutes Leben führen können. Nein, sondern mir geht es um die planend Tätigen, vor allem um die aus den technischen Fachgebieten.

Zuallererst denke ich dabei natürlich an freiberufliche Architekten, weil sie zu den Glücklichen gehören, die das Ergebnis ihres Denkprozesses später in natura bewundern können. Letzteres trifft auch zu für selbständige Planerkollegen in der Anlagen-, Energie- oder Gebäudetechnik. Meine besondere Anerkennung gilt all jenen, die Lösungen mit hohem Innovationsgehalt realisieren, ohne dass deshalb der Auftraggeber unnötiges Risiko eingehen muss oder gar „Versuchskaninchen“ spielen muss.

Ein wesentlicher Anteil am Erfolg von Planern ganz generell liegt wohl darin, dass sie den Nutzen für ihren Kunden optimieren und dabei die gesetzlichen, finanziellen und betrieblichen oder nutzerbezogenen Rahmenbedingungen einhalten. Aber auch nur der, der den Nutzen des Auftraggebers überzeugend  darstellen kann, wird ein wertgerechtes Honorar erzielen und auf Dauer erfolgreich bestehen können.

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